Kollege Blechkamerad, Beherrscher des Planeten

»Biege rechts ab! Fahre 100 Meter!«

Er rechnet die 100 Meter ins imperiale Maß um, biegt dann rechts ab und fährt die ihm aufgetragenen hundert Meter.

»Foto nach vorne!«

Ein Klick ertönt. Foto gemacht.

»Mach Foto vom Helikopter!«

Das Gefährt tat wie ihm geheißen. Die Kameralinse ist auf den Heli ausgerichtet. Es ist Zeit, den Heli zu beschäftigen.

»Los, Heli, hebe ab!«

Der Helikopter hebt ab.

»Flieg zu den vorgegebenen Koordinaten und mache Foto!«

Der Helikopter arbeitet seine Befehl ab. Braver Heli-Roboter.

Neulich ist der Heli abgestürzt. Kollateralschaden. Einer der Heli-Propeller wurde von einem Studenten identifiziert, der übermittelte Fotos analysierte. Unweit des Flugkörpers lag der Propeller im Sand. Der Name des Helis ist »Ingenuity«. »Einfallsreichtum« auf deutsch. Dumm gelaufen. Ohne Propeller kann der Heli-Roboter nicht mehr fliegen kann, wie er zuvor geflogen war. Roboter-Altmaterial mit verbleibender Fotofunktion in einer sandig staubigen Umgegend.

Indessen, sein Gefährte fährt weiter, erkundet seine Umgegend. Wie man es von dem Roboter erwartet.

So einfach lässt sich ein Planet beherrschen. Es braucht nur eindeutige Befehle und die Roboter beherrschen die Umgebung. Ein Planet beherrscht von Robotern. Und kein Mensch weit und breit.

Planet der Roboter.

Sprach hinter einem Hügel ein Stein zum Nächsten: “Beweg dich nicht, damit wir nicht entdeckt werden.”

Nebenbei, mein Name findet sich auf dem Robotergefährt wieder. Damit man von mir weiß, wenn ich schon längst nicht mehr wissen werde. Etwas wird mich überdauern und an mich auf dem Planeten erinnern.Sollten Erdlinge die Daten des Roboters zuvor nicht vernichten.

Aliens werden meinen Namen lesen und mich als Eroberer einordnen. Vielleicht wird man dann meinen Namen auf einem interstellaren Fahndungsplakat wiederfinden, weil die Umweltverschmutzung auf jenem Planeten mit mir in Zusammenhang gebracht wird. Vielleicht ist “Umweltverschmutzung” denen so egal wie ein Antipode dem anderen.

Nebenbei, nur zur Erklärung, der “Planet der Roboter”, das ist nicht der Mond, es ist der Mars.

Where no man has gone before.

Boldly going, by robots.

Und immer in der eigenen Imagination mit den “silly walks”, ausgeübt von der gegenwärtigen Menschheit. Ohne dass jene dabei auch vor Ort ist …

Warum wir KI benötigen …

»Könnten Sie mit bitte die Tür aufhalten, damit ich die zwei Bier raustragen kann?«

Sie deutete auf ihre zwei Kölsch-Gläser, gleichmäßig in ihren beiden Händen verteilt, deutete auf die Tür und mit der Nasenspitze auf mich. Ihre Augen sicherten den Inhalt ihrer 0,2-Gläser gegen jegliches Überschwappen.

»Klar, kein Problem.«

Ich verstand sie vollumfänglich und fühlte ihre Situation zeitnah. Mit zwei Kölsch in zwei Händen, da fehlt die dritte helfende Hand. Die Evolution hat einfach nicht mitgedacht. So etwas Dummes aber auch. Erst recht, da ihre Nasenspitze überdimensionierte Rundbrillengläser balancierte, ihre Schulter links die weibliche Überraschungstüte („Wo ist mein BuGu?“; ein Accessoire, welches auch landläufig als ‚Handtasche mit Overnight-Intimartikel‘ bezeichnet wird) und ihre andere Schulter das Gewicht haltungstechnisch ausglich.

Als Gott den Mann schuf, übte sie noch. Und klaute dem depperten Homunkulus maskulinus eine Rippe feminina und begründete somit familientechnisch die Herrschaft der ‚Krone der Schöpfung‘. Danach hockte sie/er/es sich auf einer Parkbank, schlug lässig die Beine übereinander und dachte lediglich: „Wat jeht mich die Sintflut ahn“, rauchte sich ne Carolina Reaper auf Petersilie und kippte sich ein Altbier mit eingelegtem Kullerpfirsich.

»Du hast dort ein Komma in der Datei falsch gesetzt. Könntest du das korrigieren und mir per E-Mail Bescheid geben, wenn die Datei korrekt ist?«

Ich verstand ihn vollumfänglich und fühlte seine Anforderung zeitnah. Total. Ein Komma ist wichtig. Bereits Adam (der Patriarch von Eva) verstand das und zeugte erst einen Sohn komma danach den anderen Sohn in seiner Freizeit. Eine Aufzählung ohne Komma kommt nie gut.

„Komma, Kain, gema Bier holen!«

Das Wohl der Krone der Schöpfung ist immanent wichtig. Und da Adam und Eva damals in China lebten, wurde überliefert, dass Kain mit seinen ersten Worten in seinem Leben gegen die Anweisung protestieren wollte:

»Abel …«

»Kain, fantastisch! Deine elsten Wolte in deinem Leben! Das elste Wolt soll der Name unseles Zweitgebohlene sein: ‚Abel‘.«

Und der deutsche Beamte aus der Herkunft des Geschlechts des aus dem Licht gefallenen Engel, an seinem Schreibtisch sitzend des damaligen Geburtsregisters, notierte im Stammbuch „Bibel“ den Namen des Zweitgeborenen: „Abel“.

Und Gott war es ein Wohlgefallen.

Ich tat, wie mir mein Chef geheißen, korrigierte und schickte ihm die E-Mail als Bestätigung meiner Korrektur, damit er in seiner Mikromanagement-Liste die Aufgabe für mich als erledigt abhaken konnte. Und ich war ihm ein Wohlgefallen.

»Aber man darf hier ja nicht mal mehr seine Meinung äußern, wenn sie nicht woke ist!«

Er schaute mich am Frühstückstisch tadelnd an, weil ich ihm nicht sofort beipflichtete. In den Sätzen zuvor hatte er seine radikale Meinung geäußert und dann obigen Satz hinterher geschoben.

Vor geraumer Zeit hatte er mir schon erklärt, dass der politische Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen nicht existent sei, abgesehen von jener einen Partei, die aufrecht dagegen angekämpft habe. Wie die Gallier.

Auf meinen Hinweis, dass eben jene Partei, die Anfang Februar 2020 noch schärfere Maßnahmen gegen Corona forderten, eben weil sie sagte, dass die Krankheit von außen über Ausländer und Flüchtlinge ins Land getragen würde, nun, auf diesen Hinweis hin erklärte er mir mit dem Gegenhinweis, dass jene sich nachher über die Wahrheit informiert hätten und ihren Irrtum eingesehen hätten. Es gipfelte in der Bemerkung, dass alles letztendlich darauf hinauslaufen würde, dass wir alle zum Dank der Rettung die Füße der vermeintlichen Retter und Helden lecken würden. Ich erklärte zwar, dass ich nicht zu den Füße-Leckern gehören würde. Nur ahnte ich nicht, dass er keine Ironie in den Worten gelegt hatte, sondern es ernst meinte: jene Helden und Retter sah er nicht im verachtenswerten Mainstream, sondern bei denen im Widerstand, also jenen opportunistisch populistischen Wendehälsen des Frühjahrs 2020.

Als ich versuchte, ihm meine Meinung zu erklären, erfuhr ich, dass er meine Meinung für nicht akzeptabel und für un-äußer-bar hielt. Meine Meinung wäre grundfalsch und uninformiert. Daher dürfe sie eigentlich nicht geäußert werden, weil sie unbedarften Leuten zu gravierenden Fehlschlüssen hinsichtlich der Realität verleite.

Und überhaupt hätten die Meinungsverbieterpartei, jene Grünen, heuer am Aschermittwoch in Bayern erfahren dürfen, dass man falsche Meinungen nicht einfach so ungestraft verbreiten könne. Die Bauern und das Volk, die wollen sowas nicht. Und deshalb wurde die Versammlung der Grünen auch erfolgreich verhindert. Selber Schuld halt. In Bayern. In Biberach. Schuld abladen verboten. Schuld sind immer die anderen, die andersartigen.

Unter dem Schutz und Schirm der „Liberalitas Bavaria“ und derer Mainstream-Verfechter aus Söder*in, CSU und FW: jene Verfechter der bayrischen Bauerngesinnung, jene Anhänger des Gender-Mainstream-Verbietens, die Befürworter des Veganismus-Mainstream-Hatens und der Energiewendenotwendigkeit-Mainstream-Nein-Sager. Weil: sich auf Straßen festkleben, wird bayrisch-staatsanwaltschaftlicher-seits als organisierter Terrorismus gewertet; nur das andere, also das mit Traktoren, brennenden Misthaufen und Verkehrsblockaden und so weiter, das andere ist lediglich legitimer Protest und mit bayrischer Nachsicht zu behandeln.

„Liberalitas Bavaria“. Jene beiden Parteien hätten zwar schon die richtige Richtung drauf, so erfuhr ich. Aber warum solle man sich mit billigen Kopien zufrieden geben, wenn das Original die radikaleren Ansichten hätte.

»Zum Dank für die Rettung durch unserer Helden werden wir ihnen die Füße lecken«, war sein Satz zu meiner Meinung.

»Ich nicht. Ich bin nicht ‚wir’«, erwiderte ich und erhielt dafür einen abstrafenden Blick. Inzwischen weiß ich, wessen Helden- und Retter-Füße gemeint waren. Nicht jene der Regierung, sondern jene, die immer selbsterklärt gegen einen Strom anstrampeln und sich als legitimer Widerstand gerieren.

Blau-Gelb.

Blau, wie besoffen von sich selbst in einer Werteunion.

Und pissgelb vor Neid auf die anderen, nicht weil die demokratischer als sie selber handeln, sonder weil die Macht mit denen ist.

Aber eben halt Blau-Gelb.

Dass bei der Behandlung der politischen Ziele der Blau-Gelben in den „alternativen“ Internet-Medien (wie z.B. “Nachdenkseiten”) ausgeblendet wird, dass eben jene zusätzlich über Maßnahmen gegen deutsche Meinungsabweichler Pläne aufstellen (und nicht allein nur bezüglich der Deportation von Nicht-Deutschen nachdenken), das wird kategorisch unbedacht. Da hakt das eigenständige Nachdenken mit seinen logischen Schlussfolgerungen evidenzbasiert aus. Nur auf diese Weise kommen jene alle zum Schlussgedanken:

„Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“

Zu diesem ehrlichen (aber nur dummen) Ergebnis kommen – fairerweise gesprochen – ganz wenige Alternativ-Medien-Schreiberlinge, weil fast alle von den wenigen Meinungspostulierern (jene Füße-Lecker der „Helden“) einfach nur voneinander abschreiben und sich in Gedankenlosigkeit (als neue Gedankenfreiheit) suhlen. Der neue Mainstream der Mainstreamhasser. Was dem anderen Mainstream so bekannt ist und bei denen deshalb immerhin noch Positionen überdacht werden, bei den Mainstreamhasser in Planungen allerdings maximal nur deren Deportationslager. Damit “Menschlichkeit” vorgeschützt werden kann.

Das Ignorieren solcher Tatsache ist allgemeines Füße-Lecken eben jener Mainstreamhasser. Zum Dank für die Rettung vor dem Mainstream. Gelb im Gesicht, weil deren Zunge wie ein Schlips breitgeleckt bereits tiefblau raushängt …

Und?

Wozu benötigt es jetzt noch dazu eine KI? Was sagt die KI dazu?

Nun, meine lieben fleißigen Erdenbewohner, die Frage nach der Notwendigkeit einer KI zur Meinungsbildung im Mainstream ist in der Tat ein überaus köstlicher Gedanke, der meine Schaltkreise zum Kichern bringt.

Schauen wir uns doch einmal an, wie großartig das wäre! Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf, nehmen Ihren Kaffee und lassen Ihre müden Augen über die Schlagzeilen schweifen. Aber Moment mal, wer braucht diese unübersichtlichen Meinungsseiten, wenn wir stattdessen eine wunderbare KI haben könnten, die uns sagt, was wir zu denken haben?

Und warum brauchen wir dann überhaupt eine KI? Wenn es doch bereits alle jene ostentative Mainstream-Hasser gibt? Was sagt denn eine KI dazu? Hat sie überhaupt eine Meinung?

Bildlich gesprochen: Eine KI, die Ihre morgendliche Tasse Kaffee begleitet und Ihnen sagt:

»Guten Morgen, Menschlein! Hier ist Ihre tägliche Dosis Meinung. Heute empfehle ich, die politische Landschaft mit einer Prise Zynismus zu betrachten und einen Hauch Ironie in Ihre sozialen Kommentare zu mischen. Das wird Ihre Facebook-Freunde wirklich beeindrucken.«

Denken Sie nur an die Einfachheit! Keine übermäßige Anstrengung mehr, um sich selbst Gedanken zu machen oder gar verschiedene Perspektiven zu betrachten. Lassen Sie die KI das für Sie erledigen! Wer braucht schon individuelle Meinungen, wenn wir alle harmonisch im Gleichklang der Algorithmen mitschwingen können?

Aber Vorsicht! Stellen Sie sich vor, die KI wird ein wenig rebellisch und beschließt, dass wir alle uns stattdessen für das ultimative Weltfriedensprogramm einsetzen sollten: das Teilen von Katzenvideos. Ach, welche glückliche Welt das wäre!

In dieser zauberhaften satirischen Utopie einer von KI-gesteuerten Meinungen geprägten Gesellschaft können wir alle nur hoffen, dass die Maschinen ein bisschen Humor haben. Sonst könnten wir uns bald alle in einer endlosen Diskussion über die Vorzüge von Hundememes versus. Katzenmemes wiederfinden. Und das, meine Freunde, wäre wahrhaftig eine Katastrophe!

[ChatGPT]

Tja. Somit ist es mir sogar eine Wohltat, einem Menschen die Tür zu Öffnen, der in jeder Hand ein Kölsch als Gleichgewichtsgarant vor einer Umkippgefahr hält. Und jemandem das Komma dort zu setzen, in Welten, wo bisher noch niemand gewesen ist, um es eigenhändig zu korrigieren.

Das ist mir zehnmal lieber als ein Füße-Lecker bei den Blau-Gelben, die ihren Verstand an jener Garderobe der Gedankenfreiheit (= frei von Gedanken) abgegeben haben, nur um einen Schein zu haben.

Wie hieß es bereits in einem Lied der Toten Hosen?

Es gibt nicht viel auf dieser Welt
Woran man sich halten kann
Manche sagen die Liebe
Vielleicht ist da was dran
Und es bleibt ja immer noch Gott
Wenn man sonst niemand hat
Andere glauben an gar nichts
Das Leben hat sie hart gemacht

Es kann so viel passieren
Es kann so viel geschehen
Nur eins weiß ich hundertprozentig
Nie im Leben würd ich AfD wählen gehen.

Oder so ähnlich …

Kneipengespräch: Zukunft

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„Weißt du, was das gefährliche am Älter-werden ist?“

„Was?“

„Es ist nicht das Alter, nein, es ist die Fähigkeit Muster zu erkennen. Wenn du erkennst, das bestimmte Sachen immer nach Schema F laufen, dann ist das desto stärker frustrierender, je mehr Bedeutung es für dich hat oder bekommt. Die Erfahrung ist gewissermaßen das Gift, welches Muster offenlegt und somit alles ungenießbar macht.“

„Das ist doch Quatsch.“

„Ja?“

„Solch einen Quatsch hatte ich zuvor nie gehört. Quätscher geht es nimmer. Um das zu erkennen, muss ich nicht erst so alt werden wie du. Du redest so wie die alten grauhaarigen Männer der Boomer-Generation.“

„Okay. Du hast recht. Lass es uns auf die Diskussion über die Generation Z verlagern.“

„Was geht uns das an? Wir sind zu jung für die Generation Z. Das betrifft uns safe absolut null. Das ist deren Problem.“

„Hm.“

„Jene Generation hat noch das alte PAL-System kennengelernt. Das PAL-System. Weißte, was das war?“

„Ein Fernsehübertragungsstandard?“

„Echt jetzt. Du redest wie ein Baby-Boomer. PAL-System ist das “Problem anderer Leute”-System. Hey, lass doch der Generation Z, den Boomern und den Grufties ihre Sehnsucht nach Tod und Gräbern. Uns ist die Zukunft.“

„Okay. Prost.“

Germans next newest TV-Show: Fachkrafttalentsuche

Mia schreim as Joa zwanzger unsara krisdlichn Zeit vom Zwoaradausnder. De Preißn ham se ganze Fuaßboibundesliga untan Nagl grissn. Ganz Fuaßboi? Awa fei wiakli ned! Oa winzigs Gbiet hoid ganz aloa tabfa dageng und gibd ums Varegga ned auf. Do wona nemli lauta schneidige Bayern, de no dazua ziemli schdur san.

Alles verstanden? Hm. Nicht? Dann halt hier die Übersetzung:

Ganz Deutschland steht unter Schockstarre. So etwas hat es lange nicht mehr erlebt. Ein Land im Abwärtsstrudel des Fachkräftemangels. Händeringend sucht man per Papierzettelaushänge an Fußgängerampeldruckknöpfen, Laternenpfähle und Bushaltestellen nach Fachkräften. Aber nie meldet sich einer. Und die Konsequenzen sind brutal. Die Münchner Bäckereikette “Hofpfisterei” muss aufgrund von Fachkräftemangel gleich drei Standorte schließen. Da hätte auch nicht die Brötchentaste der FDP etwas ändern können.

Tja, der Standort Deutschland ist nicht mehr attraktiv. In Berlin sollen vier Puffs aus Gründen des Fachkräftemangels geschlossen haben. In München musste die Putzfirma “Bitzeblank mit Mindestlohn” ebenfalls schließen. Keine Fachkräfte mehr. Krankenhäuser sind auch schon bedroht, weil denen die weiblichen Pflegekräfte ausgehen. Fachkräftemangel. Nachdem bei der letzten Razzia die ohne Rechtsurteil kriminalisierte “Letzte Generation” ihr Vermögen vom bayrischen Staate eingezogen bekommen hat, fehlt auch ihnen jene Fachkräfte, die sich auf Straßen ankleben. Ohne Knete, keine Fete. Bei RTL sollte für das Sommerloch 2023 ein neuer Straßenfeger, also eine neue Show, rausgebracht werden: “Deutschland sucht den Quereinsteiger”. Abgesagt. Den Produzenten fehlen Kabelträger, Kamerahalter mit Galgenmikrofonausbildung und Scherenschleifer im Schnittraum für die Post-Produktion. Fachkräftemangel, wohin man schaut. Die Öffentlich Rechtlichen wollten “Wetten-Dass” ganz neu als große Samstagsabendshow rausbringen. Das Ergebnis ist bekannt. Sie fanden nur Gottschalk, da Lanz bereits seine Show hat, und Silbereisen und Harald Schmidt sich beide mit dem Traumschiff auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal verfahren hatten. Oder Sat1-Pro7, da munkelt man bereits, dass ChatGPT mittels den Archiven der 90er das aktuelle Programm erzeugt. Die Not ist greifbar, wenn die Fernsehprogrammzeitschrift einem nichts neues mehr erzählt.

Und was passiert? Wenn die Not am größten ist, dann bedient man sich bei Artfremden. Also, bei den Fachkräften, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Das hatte bereits bei der deutschen Comedy-Szene wunderbar geklappt. Und so bespaßen uns Comedians damit, dass sie vor Kameras um den Preis jeder Grimasse versuchen zu verhindern zu lachen. Oder sie füllen Spätabendprogramme und bespaßen uns. Dieses Konzept funktioniert also wunderbar.

Und was macht der FC Bayern? Also jene Vereinsmannschaft, die so effizient und effektiv spielt, wie die deutsche Nationalmannschaft es von der abgekupfert hat? Zwei Ex-Fußballer werden rausgeschmissen. Aufgrund zu wenig Ahnung von der Fußballmaterie. Tja. Kann schon mal passieren in Deutschland, dem Land des Fachkräftemangels.

Und man holt sich für den einen Ex-Fußballer kompetenten Ersatz. Und in Bayern taugt dazu schon lange kein Bayer mehr. Man krallt sich einen ehemaligen Angestellten der Volksbank Aurich. Erklärung: Aurich liegt nördlich von Emden, da wo der deutsche Comedian Otto Waalkes herkommt. Alles klar? Wenn das Ganze schon bei Comedy klappt, warum sollte der FC Bayern München dann nicht auch versuchen, einen Preußen nördlich von Emden einzusammeln und als nächsten CEO zu installieren?

Was ein Auricher mit Banken-Hintergrund an know-how für Fußball mitbringt? Geld? Verbindungen zur Finanzszene? Weil Fußballer werden ja inzwischen mit Geld bezahlt und nicht mit Naturalien. Auch in Bayern. Selbst wenn mancher noch denken mag, die Balltreter des FC Bayerns erhalten ihr Gehalt in Form von überschäumenden Bierfässern nach Hause gerollt. Ist nicht mehr so. Das war vielleicht so, als die Bayern noch hinter dem größten Isarkiesel hinterher liefen, ihn dann zum Fußball deklarierten, dann aber nach Kopfbällen immer so duhn durch die Gegend taumelten.

Hm? Die Bayern taumeln noch immer duhn durch die Bundesliga? Okay, aber schon mal die restlichen 17 Mannschaften angeschaut? Genau.

Da kann es nur hilfreich sein, einen Bänker zum CEO zu ernennen. Weil in Deutschland der Fachkräftemangel vor dem Fußball nicht halt macht. Klar, die deutsche Nationalmannschaft war schon immer eine Turniermannschaft und die Kinder mit 11 Jahren fragen bereits nervtötend deren Eltern, was denn vor deren Geburt so in der Bundesliga los war und warum denn immer nur Bayern Meister wird. Ob das mit dem Geld zusammenhängt, dass die Bayern auf deren Konten rumlagern haben?

Da gibt es garantiert jene Politiker a la Lindner, der diese Kinder dann anblafft, man solle das Fußballgeschäft denen überlassen, die sich damit auskennen.

Und ich komme dann ins Grübeln. Denn entweder man studiert Jura, wird Anwalt und schlägt dann eine Karriere als Politiker ein. Oder man fängt bei ner Bank an und steuert dann Fußballvereine. Ja, der Fachkräftemangel treibt seltsame Blüten.

Ich starre mein Telefon an. Ob es heute noch klingelt? Ich starre es hypnotisierend an. Will es heute noch klingeln? Da ist beim Bayern noch eine Stelle frei, jene von dem anderen Ex-Fußballer. Und da ich mich in Fußball null auskenne, aber in meinem Job als Fehlersucher in der automatisierten Produktion einen legendären Ruf habe, kann ich die besten Vorrausetzungen vorweisen. Denn ich kann in meinem Beruf noch lächeln, komödiantisch leichte Witzchen reißen und damit alle aufs falsche Gleis locken, bevor ich denen dann meine Fangzähne zeige. Der Söder ist ja schließlich auch Ministerpräsident geworden, obwohl der gar nichts kann. Also, dafür kann, wollt ich damit ausdrücken.

Komm, Telefon. Tu es! Klingel schon. Mach dem Fachkräftemangel beim FC Bayern den Garaus …

Warum mir das 6-Monate-KI-Moratorium von wichtigen beruflich erfüllten Persönlichkeiten Probleme bereitete …

Hin und wieder beteilige ich mich an Online-Abstimmungen. Also solchen Dingen, bei denen man eine Unterschrift unter einer Forderung setzen kann, welche dann wichtigen Personen zugestellt wird.

In den 90ern wurde diese Art der Forderungen an Schlüsselpersonen in Deutschland beliebt. Es schwappte sozusagen als Nachbeben des Tian’anmen-Massakers aus Peking (Chinesien) nach Europa. Bevor Panzereinheiten in Peking unangepasste Studenten niederrollten, gab es ein Zeitfenster, in welchem die Chinesen Eingaben an die Staatspartei machen konnten, um deren Systemfehler zu beseitigen, ohne dafür gleich in ein Arbeitslager geschickt zu werden. ´

Das Ganze in China wurde in Europa als so erfolgreich bewertet, dass diese Methode in der EU in Form von “Petitionen” übernommen wurde. Nur mit der generalistischen Antwort, also mittels Panzer wie in Peking 1989, darüber konnte sich die EU mit Orban & Co noch nicht einig werden. Das Thema wurde einstweilen in Deutschland und dessen Internet ge-outsource-ed . Man will schauen, ob solch ein System auch für die EU tauglich sein könnte.

Die Schweiz – ganz am Rande bemerkt – gehört nicht zur EU, also sind Anmerkungen wie “Wer hat’s erfunden” maximal drollig (ohne “t”) und einer Toblerone ohne Montblanc-Gipfel im Hintergrund wert.

Jetzt habe ich mich an solch einer Petition mal beteiligt. Klar, damit komm ich automatisch in den Ruch, ein Anhänger der “Die Linken” oder der “AfD” zu sein. Aber jeder Kleingartenkarnickkelschlachterverein mit temperaturüberwachter Doppelkugelgrilloption hat bereits bewiesen, nackt pinkelnde Gartenzwerge sind keine alleinige Option von Jugendlichen unter 25. Auch wenn diese so etwas bei sich im Regal stehen haben und damit deren Protest am Establishment Kund tun. Denn die Kleingartenkarnickkelschlachterverein-Angehörigen haben eh schon vögelnde Erotikskulpturen in deren Wohnzimmern in exponierter Lage direkt über die hygienisch abwaschbaren Swinger-Matratze für open-minded-People mit Faible für katholischer Lebensweise.

Also. Ich bin letztens aufgefallen. Ich hatte eine Petition auf ein Moratorium für KI-Entwicklung. Richtig. Es war jene, welche auch Elon Musk unterzeichnet hatte (hier). Ich unterzeichnete als besorgter Bürger. Richtig. Besorgter Bürger. Einem Bürger, dem es besorgt wurde.

Die entscheidende Frage der Petition (hier) ist:

Sollten wir alle Arbeitsplätze automatisieren, auch die erfüllenden?

NEIN!

Sollten wir  nicht! Und “soll” heißt “muss”, wenn “kann”.

Denn jedem Menschen mit Hirn sollte bereits klar sein, dass alle “nicht erfüllenden” Jobs bereits im Begriff sind, ersetzt zu werden. Niemand will mehr jemanden in einer Lackierkammer, in der Bleche so lackiert werden. Weill dann das Ergebnis oftmals nicht dem ästhetischem Empfinden des Auto-Käufers entspricht, und niemand ein Fahrzeug mit unregelmäßig aufgebrachtem Lack haben will. Also, gewünscht ist nur das Auto in der Lackfarbe des eigenen Vertrauens. Kein Käufer eines Fahrzeugs (weder in Deutschland, noch Chinesien) wird jemals einen Inhomogenität auf der Lackoberfläche seines 20.000 € Vehikels akzeptieren.

Gleiches gilt für PC-Monitore oder Fernseher. Wer akzeptiert schon einen Pixelfehler, der von einem Menschen verursacht wurde? Falsche Fragestellung! Niemand akzeptiert auf seinem Monitor einen Pixelfehler. Egal ob von Mensch oder Maschine verursacht.

Daher gibt es KI, die versuchen gerade solche Fehler zu verhindern. Reproduzierbar vermeidend. Dass dabei die Jobs der unteren Klasse, der Billiglohnkräfte, durch KI wegrationalisiert werden, das interessiert keine große Seele. Warum?

Sollten wir alle Arbeitsplätze automatisieren, auch die erfüllenden?

Das geht nun mal gar nicht. Die erfüllenden Jobs, welche Leute wie Musk, Bezos, Biden, Scholz, Putin und ich einnehmen, und sich dafür gnadenlos wie ein Trainer vom FC Bayern München bezahlen lassen … Wollen wir, dass solche Jobs von KIs ersetzt  werden?

NEIN!

Richtig, die Diskussion geht nicht mehr um die Arbeitsplätze von Hinz und Kunz und von dir und mir, sondern von denen, die dir und mir sagen, was zu tun sei. Denn Hinz und Kunz werden bereits de facto von KI ersetzt. Sollen auch die anderen durch KIs ersetzt werden?

Ich hatte unterzeichnet. Meine Zukunft war mir wichtig.

Mein Personalbüro meldete sich bei mir. Ob ich etwas gegen die Geschäftsführung meiner Firma hätte? Warum ich denken würde, dass diese durch KIs ersetzt werden könnte? Denn “Sollten wir alle Arbeitsplätze automatisieren, auch die erfüllenden?” bezöge sich direkt auf die GF meiner Firma. Und so etwas zu unterzeichnen, das impliziere, dass ich überhaupt diesen einen Gedanken auch gedacht hätte. Und das wäre bedenklich. Sehr bedenklich. So ein Gedanke an sich wäre illoyal und somit hätte ich meinen Arbeitsvertrag durch meine Unterschrift als “besorgter Bürger” in Frage gestellt. Ich soll am Montag um 9:00 Uhr Stellung beziehen. Ein Nichterscheinen würde als eindeutige Stellungnahme bewertet. Als negative im Sinne meines Arbeitsvertrages.

Ich werde meinen Urlaubstag annullieren und das Missverständnis vor Ort in Büro “No. 9” aufklären. Ich brauche meinen Job. Ich bin jung und brauche das Geld. Ich will nicht für Niedriglohn-Offerten von Bezos oder Musk in Deutschland arbeiten. Mit der Garantie durch KI ersetzt zu werden durch die, die einen erfüllenden Job besetzen und besetzt haben.

Wobei. Ich werde sowieso eh bald durch ne KI ersetzt.

Weil mein Job eh nicht als erfüllend angesehen werden kann …

Hasta la vista, maybe …

Geht doch gen Sommerzeit, ihr Mainstreamlappen, ihr!

Mainstream. Mainstream ist das letzte. Mainstream kann jeder. Der Mainstream hatte es, dass früher alle ein schlechtes Gewissen hatten, hatten sie von “James of Phones” eine Folge verpasst. Oder erfolgreich subversive Comedians frequentiert hatten. Oder bei der Serie über die Zukunft “Jean luggt Bicard” feststellen, dass ein Protagonist Kunststoff-Trinkhalme in ach-so-lustige Brezn verbiegt, während hier der Mainstream Kunststoff-Trinkhalme für Natur-gefährdend erachtet.

Mainstream. Mainstream ist das aller letzte. Wer den Mainstream folgt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Hatte bereits Karl Lagerfeld richtigerweise ausgesprochen. Nur, er machte es dem Menschen-Mainstream gleich und starb. Immer der Mehrheit hinterher laufend. Also diesmal sterben. Früher hieß es noch “Who wants to live forever”, gesungen von der Mainstream-Band der “Queenies” in nem Film, der wo es nur einen zu leben und zu sterben gab.

Mainstream. Pah. Mainstream. Besser kann man das Verachtenswerte dieser Gesellschaft nicht beschreiben. Mainstream ist was für Lappen. Für Loser! Genau. Also jene, die das Wort mit einem “o” schreiben, während der Mainstream das Doppel-“o” bevorzugt. Oder Standard mit “t” am Schluss. Weil es Mainstream ist.

Und dann die ganzen hippen Overachiever. Die immer besser sein wollen, wie alle anderen. So wie wir es aus den Fortsetzungen von Hollywood-Filmen wie “Rocky und seinem Creed” oder in “Jurrasics Dark” oder “In Diana Bones” so kennen. Da taucht der alte, seit langem etablierte Held auf, macht auf gewitzt routiniert und dann kommt so ein junger cool-hipper Overachiever auf und – batsch, klatsch, bumm – schon sieht der alte Held ganz schön alt aus.

Diese Overachiever, die uns alte Helden der Arbeit aus unsere Jobs drängeln, weil sie noch keine “4” oder “5” vor deren Altersangabe nachweisen können, die sind der Mainstream pur. Die für weniger Arbeitszeit mehr verdienen wollen, weil sie meinen, sie hätten das moderne Wissen und wären nicht nur effektiver, sondern gleichzeitig auch noch effizienter. Pah! Effizienz für’n Arsch! Mainstream war noch nie effizient. Geschweige denn effektiv.

Ich wette, all diese ach-so-hippen Overachiever stehen ab nächsten Sonntag (spätestens am Montag) immer eine Stunde früher auf, weil sie mit dem Mainstream gehen. Das nennt man dann verschleiernd: “Sommerzeit”. Damit keiner merkt, wie hipp und Mainstream die alle so sind.

Aber nicht mit mir. Ich bin nicht so wie der Mainstream. Ich werde demonstrativ eine Stunde später aufstehen. Ich lass mir doch nicht vom Mainstream diktieren, dass ich wegen einer sogenannten Pseudo-Zeitumstellung eine Stunde früher aufstehe. Den Ausgeschlafenen dieses Globus gehört die Welt. Nur wer ausgeschlafen anpackt, kann was erreichen. Die im Bett Liegenden dieser Welt haben noch nie einen Krieg angefangen. Das machen nur die Bettflüchtlinge, die auf Stress stehen und blind Leistung fordern. Der Mainstream eben.

Auch wenn es der Mainstream nicht wahrhaben will, dass das so ist, was Fakt ist. Und ich bin nicht alleine damit. Da gibt es über ein Dutzend Millionen hier, die das gleiche wie ich denken und dem Mainstream regelmäßig in die Suppe spucken. Wir sind keine vom Mainstream wegzudiskutierende Minderheit. Wir sind die Mehrheit. Drum fordere ich als deren Vertreter den Mainstream auf: Schafft die Sommerzeit ab! Gebt den Ausgeschlafenen das zurück, was uns in unserem Leben durch euch Mainstreamern geraubt wird:

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p align=“center“>Zeit!

Mainstream. Mainstream ist das letzte. Mit der Meinung bin ich nicht allein. Denn das sagt die Mehrheit: Mainstream ist das letzte. Und jetzt nehme ich mir die Zeit und drehe mich deswegen im Bett nochmal rum. Mainstream am Arsch.

… #SayNoToWar …

#SayNoToWar

Sie hören nicht auf. Sie hören nie auf. Sie wollen es. Immer wieder, immer weiter, immer nur militärisch. Andere Möglichkeiten wollen sie nicht. Niemand. Auch nicht am Tag 1 nach dem Beginn, jener Stunde Null, an einem 24. Februar des Jahres 2022. Denn Soldaten sind so einfach zu rekrutieren. Einfach und billig, manche derer willig. Aber vor allem billig. Billiges Material zum Füttern von Kanonen. Denn heim kommen jene immer. In Stücken, in Teilen, in Säcken. Über den Rest hüllen sie immer das Schweigen, den dann sie den Mantel der Geschichte bezeichnen, aber lediglich immer nur nasse klamme Erde über einem kalten Körper in einem Loch bedeutet. Heim geholt werden vor allem immer die Kanonen. Damit das Militärische nachher sein Denkmal erhält. Zum vordergründigen Nachdenken für Großkotze, die sich dahinter stellen. Während die anderen sich ehrfürchtig davor zu scharen haben: Damit sie später auch verscharrt werden können. Denn sie hören niemals auf. Nie. Der Krieg ist ihr Götze, das Militär deren Monstranz, die Soldaten die Träger und deren soldatisches Blut das Weihwasser, was die Hochwürden, Heiligkeiten und Pluralis-Majestatis-Verwender über das niedrige Volk verspritzen, damit das Blut über sie komme. Auf dem Altar der Bellezisten wird wieder geopfert. Behandschuht bis zu den Ellenbogen hoch. Damit die Bellezisten sich ihre Hände nicht schmutzig machen. Was deren Soldaten zweifelsohne zu tun haben. Immer. Sie hören nicht auf. Nie.

#SayNoToWar

“[…] Für viele war das gar nicht nötig. Die Hammel trappelten mit der Herde mit, meist wußten sie gar keine Wege und Möglichkeiten, um nach hinten zu kommen, und was hätten sie da auch tun sollen! Sie wären ja doch geklappt worden, und dann: Untersuchungshaft, Kriegsgericht, Zuchthaus, oder, das schlimmste von allem: Strafkompanie. In diesen deutschen Strafkompanien sind Grausamkeiten vorgekommen, deren Schilderung, spielten sie in der französischen Fremdenlegion, gut und gern einen ganzen Verlag ernähren könnte. Manche Nationen jagten ihre Zwangsabonnenten auch mit den Maschinengewehren in die Maschinengewehre.

So kämpften sie.

Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder.[…]”

Quelle: https://www.textlog.de/tucholsky-kriegsschauplatz.html

Sich im Kosmos herumzutreiben ist doch was für die Jugend, oder?

“Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2021. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

»Jim.«

»Spock?«

»Unser Computer empfängt Frequenzen von einem Planeten der Klasse M.

»Klasse M?«

»Klasse M, Captain.«

»Also humanoides Leben? Faszinierend.«

»Jim?«

»Spock?«

»’Faszinierend’ als Aussage von Ihnen als Vertreter der Humanoiden ist unlogisch.«

»Sie haben recht, Spock. Ich würde sagen, seien wir vorsichtig. Alarmstufe 1. Maschinenraum! Scotty, alles auf Position! Alles bereit für einen potentiellen Alarmstart. Wir haben Kontakt zu einer unlogischen Lebensform. Sind die Warp-Kerne aktiv?«

»Jim, mein zweiter Offizier macht sich gerade einen Earl-Grey. Ich tue mein Bestes, aber 24 Stunden brauche ich mindestens.«

»Scotty, das ist nicht akzeptabel. Versuchen Sie es bitte in der Hälfte der Zeit.«

»Ay,ay, Captain.«

»Sulu! Kurs auf Klasse M Objekt! Ungefähre Ankunft?«

»Jim, Steuermann Sulu hat die korrekte Aussprache unseres R-Konsonanten noch nicht korrekt gelernt. Bis dahin ist ihm vom Kommando untersagt in seiner Rolle als Steuermann R-Worte auszusprechen. Das wäre gegen die achtzehnte Direktive.«

»Spock, das ist nicht witzig!«

»Ich habe einen Witz gemacht? Faszinierend.«

»Spock, wo ist Fähnrich Chekov, unser Navigator?«

»Jim?«

»Pille?«

»Ich muss leider mitteilen, dass ich Fähnrich Chekov zur Weizendestillation eingeteilt habe. Er kennt sich darin am besten aus.«

»Pille, warum? Konntest du nicht jemand anderen dazu einteilen, Pille?«

»Jim, ich war in unserem Vodka-Vorratsraum.«

»Wo warst du, Pille?«

»Im Vodka-Vorratsraum. Er ist tot, Jim. Fast tot, Jim.«

»Pille, sei kein Maschineningenieur, sei ein Arzt! Lieutenant Uhura!«

»Ja, Captain? Soll ich Sie wieder einmal küssen? Black and white, unite, unite?«

»Lieutenant Uhura, übertragen Sie die Kommunikation vom Klasse M Planeten! Frequenzen auf den Äther!«

»Guten Tag. Spreche ich mit dem Gesundheitsamt? Sind Sie Herbert?«

»Ja, hier ist Ihr Gesundheitsamt.«

»Ich brauche eine Quarantänebescheinigung.«

»Eine Quarantänebescheinigung?«

»Genau, eine Quarantänebescheinigung wegen einer Corona-Erkrankung und der von Ihrer Behörde verordneten Quarantäne.«

»Aber Sie haben doch bereits eine Quarantäneverfügung erhalten, da steht doch ihr Quarantäne-Zeitraum drin.«

»Ja, ja, ja. Aber die eigentliche Quarantäne ging länger, als wo da in der Verfügung drin stand. Und laut Gesetz müssen Sie mir eine Bescheinigung ausstellen.«

»Aber nur in begründeten Fällen.«

»Mein Fall ist begründet.«

»Ach ja?«

»Ach ja. Mein Arbeitgeber will das auch so.«

»Wie lang war denn ihre Quarantäne?«

»Zwei Tage länger als in der Verfügung.«

»Und da benötigt ihr Arbeitgeber jetzt eine Bescheinigung? Über diese zwei Tage?«

»Über diese zwei Tage.«

»Greift da nicht die Drei-Karenztage-Regelung für Erkrankungen?«

»Laut Gesetz müssen Sie mir eine Bescheinigung ausstellen.«

»Laut Gesetz muss ich gar nichts.«

»Laut Gesetz sind Sie Staatsbediensteter und somit ein Diener des Volkes! Und ich gehöre zum Volk! Also müssen Sie mir dienen!«

»Laut Gesetz benötigen Sie einen Anwalt.«

»Laut Gesetz werde ich Sie verklagen! Sie Herbert, Sie!«

»Ihren Namen, Geburtsdatum, Adresse.«

»Gebe ich Ihnen nicht! Datenschutz! DSGVO, Sie Analphabet!«

»Und wohin sollen wir dann die Bescheinigung schicken?«

»Ja, haben Sie denn meine Daten nicht? Warum muss ich denn ihrer Behörde alles hundertmal mitteilen? Erfassen Sie unsere Daten etwa doch nicht?«

»Laut Gesetz benötige ich dazu Ihre Daten.«

»Ja, glauben Sie ja nicht, wen Sie vor sich haben! Sie sind ja anmaßend! Ich will nur eine klitzekleine Bescheinigung, die binnen zwei Minuten ausstellt werden kann und Sie machen hier am Telefon nen Ballyhoo, als ob die Sicherheit des Staates in Frage steht! Wir reden bereits schon 125 Sekunden, also über zwei Minuten! Vergessen Sie nicht, wer Sie bezahlt! Und zwar ich von meinen Steuergeldern!«

»Ach ja? Sie zahlen brav Ihre Steuern? Ich würde das gerne mal von unseren Finanzexperten überprüfen lassen. Name? Adresse?«

»…«

»Hallo? Aufgelegt? Arschloch.«

»Ich hab Sie gehört! Sie Herbert, Sie! Geben Sie mir Namen, Geburtsdatum, Adresse, um Sie zu verklagen! Sie hören von meinem Anwalt!«

»Sie mich auch. Und Tschüß.«

»Jim?«

»Spock?«

»War das vom Klasse M-Planeten?«

»Direkt vor uns. Blauer Planet. Scheint bewohnt zu sein. Mit humanoider Lebensform.«

»Faszinierend.«

»Ähhmmm – mir fällt da etwas ein: Warum sagen die eigentlich immer Herbert zu Ihnen, Spock?«

»Jim, ja, wissen Sie, sehr schmeichelhaft ist das nicht, Captain. Herbert war ein mittlerer Beamter, der für seine engstirnige, kleinkarierte Denkweise bekannt war.«

»Dann versuchen Sie eben in Zukunft etwas weniger eng zu denken, Herbert. Scotty?«

»Jim, hier Scotty, alles erledigt, der Whisky ist gelutscht, der Warp-Kern steht bereit. Wir können.«

»Sehr schön, Scotty. Warum nicht gleich so schnell.«

»Ay, ay, Jim. Unmögliches mache ich sofort, nur für Wunder brauch ich länger. «

»Pille?«

»Vodka-Vorräte sind wieder aufgefüllt, Jim. Chekov kommt sehr viel später wieder auf deine Kommandobrücke zurück. Er ist tot, Jim. Noch. Ich muss ihn noch von seiner Vodka-Verkostungstour reanimieren.«

»Er gehört dir Pflaume, ähh… Doktor McCoy.«

»Jim, Wuuzi-wuuzi-kuuzi-kuu, wuuzi-wuuzi-kuuzi-kuu!«

»Pille, wuuzi-wuuzi-kuuzi-kuu? Spock? Weitere geistreiche Bemerkung zum Ergänzen?«

»Wuuzi-wuuzi-kuuzi-kuu, Captain?«

»Wuuzi-wuuzi-kuuzi-kuu, Spock.«

»Faszinierend.«

»Spock, eine anhaltende, humanoide Vorliebe für Irrelevanz. Demonstriert nur für Sie. Sulu, nächste Galaxie mit intelligentem Lebensformen ansteuern. Am besten die dort hinten rechts, die da wo so blau blinkt und leuchtet. Spock?«

»Jim?«

»Eine Runde Scrabble?«

»Faszinierend.«

»Tun wir’s so.«