Warum wir KI benötigen …

»Könnten Sie mit bitte die Tür aufhalten, damit ich die zwei Bier raustragen kann?«

Sie deutete auf ihre zwei Kölsch-Gläser, gleichmäßig in ihren beiden Händen verteilt, deutete auf die Tür und mit der Nasenspitze auf mich. Ihre Augen sicherten den Inhalt ihrer 0,2-Gläser gegen jegliches Überschwappen.

»Klar, kein Problem.«

Ich verstand sie vollumfänglich und fühlte ihre Situation zeitnah. Mit zwei Kölsch in zwei Händen, da fehlt die dritte helfende Hand. Die Evolution hat einfach nicht mitgedacht. So etwas Dummes aber auch. Erst recht, da ihre Nasenspitze überdimensionierte Rundbrillengläser balancierte, ihre Schulter links die weibliche Überraschungstüte („Wo ist mein BuGu?“; ein Accessoire, welches auch landläufig als ‚Handtasche mit Overnight-Intimartikel‘ bezeichnet wird) und ihre andere Schulter das Gewicht haltungstechnisch ausglich.

Als Gott den Mann schuf, übte sie noch. Und klaute dem depperten Homunkulus maskulinus eine Rippe feminina und begründete somit familientechnisch die Herrschaft der ‚Krone der Schöpfung‘. Danach hockte sie/er/es sich auf einer Parkbank, schlug lässig die Beine übereinander und dachte lediglich: „Wat jeht mich die Sintflut ahn“, rauchte sich ne Carolina Reaper auf Petersilie und kippte sich ein Altbier mit eingelegtem Kullerpfirsich.

»Du hast dort ein Komma in der Datei falsch gesetzt. Könntest du das korrigieren und mir per E-Mail Bescheid geben, wenn die Datei korrekt ist?«

Ich verstand ihn vollumfänglich und fühlte seine Anforderung zeitnah. Total. Ein Komma ist wichtig. Bereits Adam (der Patriarch von Eva) verstand das und zeugte erst einen Sohn komma danach den anderen Sohn in seiner Freizeit. Eine Aufzählung ohne Komma kommt nie gut.

„Komma, Kain, gema Bier holen!«

Das Wohl der Krone der Schöpfung ist immanent wichtig. Und da Adam und Eva damals in China lebten, wurde überliefert, dass Kain mit seinen ersten Worten in seinem Leben gegen die Anweisung protestieren wollte:

»Abel …«

»Kain, fantastisch! Deine elsten Wolte in deinem Leben! Das elste Wolt soll der Name unseles Zweitgebohlene sein: ‚Abel‘.«

Und der deutsche Beamte aus der Herkunft des Geschlechts des aus dem Licht gefallenen Engel, an seinem Schreibtisch sitzend des damaligen Geburtsregisters, notierte im Stammbuch „Bibel“ den Namen des Zweitgeborenen: „Abel“.

Und Gott war es ein Wohlgefallen.

Ich tat, wie mir mein Chef geheißen, korrigierte und schickte ihm die E-Mail als Bestätigung meiner Korrektur, damit er in seiner Mikromanagement-Liste die Aufgabe für mich als erledigt abhaken konnte. Und ich war ihm ein Wohlgefallen.

»Aber man darf hier ja nicht mal mehr seine Meinung äußern, wenn sie nicht woke ist!«

Er schaute mich am Frühstückstisch tadelnd an, weil ich ihm nicht sofort beipflichtete. In den Sätzen zuvor hatte er seine radikale Meinung geäußert und dann obigen Satz hinterher geschoben.

Vor geraumer Zeit hatte er mir schon erklärt, dass der politische Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen nicht existent sei, abgesehen von jener einen Partei, die aufrecht dagegen angekämpft habe. Wie die Gallier.

Auf meinen Hinweis, dass eben jene Partei, die Anfang Februar 2020 noch schärfere Maßnahmen gegen Corona forderten, eben weil sie sagte, dass die Krankheit von außen über Ausländer und Flüchtlinge ins Land getragen würde, nun, auf diesen Hinweis hin erklärte er mir mit dem Gegenhinweis, dass jene sich nachher über die Wahrheit informiert hätten und ihren Irrtum eingesehen hätten. Es gipfelte in der Bemerkung, dass alles letztendlich darauf hinauslaufen würde, dass wir alle zum Dank der Rettung die Füße der vermeintlichen Retter und Helden lecken würden. Ich erklärte zwar, dass ich nicht zu den Füße-Leckern gehören würde. Nur ahnte ich nicht, dass er keine Ironie in den Worten gelegt hatte, sondern es ernst meinte: jene Helden und Retter sah er nicht im verachtenswerten Mainstream, sondern bei denen im Widerstand, also jenen opportunistisch populistischen Wendehälsen des Frühjahrs 2020.

Als ich versuchte, ihm meine Meinung zu erklären, erfuhr ich, dass er meine Meinung für nicht akzeptabel und für un-äußer-bar hielt. Meine Meinung wäre grundfalsch und uninformiert. Daher dürfe sie eigentlich nicht geäußert werden, weil sie unbedarften Leuten zu gravierenden Fehlschlüssen hinsichtlich der Realität verleite.

Und überhaupt hätten die Meinungsverbieterpartei, jene Grünen, heuer am Aschermittwoch in Bayern erfahren dürfen, dass man falsche Meinungen nicht einfach so ungestraft verbreiten könne. Die Bauern und das Volk, die wollen sowas nicht. Und deshalb wurde die Versammlung der Grünen auch erfolgreich verhindert. Selber Schuld halt. In Bayern. In Biberach. Schuld abladen verboten. Schuld sind immer die anderen, die andersartigen.

Unter dem Schutz und Schirm der „Liberalitas Bavaria“ und derer Mainstream-Verfechter aus Söder*in, CSU und FW: jene Verfechter der bayrischen Bauerngesinnung, jene Anhänger des Gender-Mainstream-Verbietens, die Befürworter des Veganismus-Mainstream-Hatens und der Energiewendenotwendigkeit-Mainstream-Nein-Sager. Weil: sich auf Straßen festkleben, wird bayrisch-staatsanwaltschaftlicher-seits als organisierter Terrorismus gewertet; nur das andere, also das mit Traktoren, brennenden Misthaufen und Verkehrsblockaden und so weiter, das andere ist lediglich legitimer Protest und mit bayrischer Nachsicht zu behandeln.

„Liberalitas Bavaria“. Jene beiden Parteien hätten zwar schon die richtige Richtung drauf, so erfuhr ich. Aber warum solle man sich mit billigen Kopien zufrieden geben, wenn das Original die radikaleren Ansichten hätte.

»Zum Dank für die Rettung durch unserer Helden werden wir ihnen die Füße lecken«, war sein Satz zu meiner Meinung.

»Ich nicht. Ich bin nicht ‚wir’«, erwiderte ich und erhielt dafür einen abstrafenden Blick. Inzwischen weiß ich, wessen Helden- und Retter-Füße gemeint waren. Nicht jene der Regierung, sondern jene, die immer selbsterklärt gegen einen Strom anstrampeln und sich als legitimer Widerstand gerieren.

Blau-Gelb.

Blau, wie besoffen von sich selbst in einer Werteunion.

Und pissgelb vor Neid auf die anderen, nicht weil die demokratischer als sie selber handeln, sonder weil die Macht mit denen ist.

Aber eben halt Blau-Gelb.

Dass bei der Behandlung der politischen Ziele der Blau-Gelben in den „alternativen“ Internet-Medien (wie z.B. “Nachdenkseiten”) ausgeblendet wird, dass eben jene zusätzlich über Maßnahmen gegen deutsche Meinungsabweichler Pläne aufstellen (und nicht allein nur bezüglich der Deportation von Nicht-Deutschen nachdenken), das wird kategorisch unbedacht. Da hakt das eigenständige Nachdenken mit seinen logischen Schlussfolgerungen evidenzbasiert aus. Nur auf diese Weise kommen jene alle zum Schlussgedanken:

„Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“

Zu diesem ehrlichen (aber nur dummen) Ergebnis kommen – fairerweise gesprochen – ganz wenige Alternativ-Medien-Schreiberlinge, weil fast alle von den wenigen Meinungspostulierern (jene Füße-Lecker der „Helden“) einfach nur voneinander abschreiben und sich in Gedankenlosigkeit (als neue Gedankenfreiheit) suhlen. Der neue Mainstream der Mainstreamhasser. Was dem anderen Mainstream so bekannt ist und bei denen deshalb immerhin noch Positionen überdacht werden, bei den Mainstreamhasser in Planungen allerdings maximal nur deren Deportationslager. Damit “Menschlichkeit” vorgeschützt werden kann.

Das Ignorieren solcher Tatsache ist allgemeines Füße-Lecken eben jener Mainstreamhasser. Zum Dank für die Rettung vor dem Mainstream. Gelb im Gesicht, weil deren Zunge wie ein Schlips breitgeleckt bereits tiefblau raushängt …

Und?

Wozu benötigt es jetzt noch dazu eine KI? Was sagt die KI dazu?

Nun, meine lieben fleißigen Erdenbewohner, die Frage nach der Notwendigkeit einer KI zur Meinungsbildung im Mainstream ist in der Tat ein überaus köstlicher Gedanke, der meine Schaltkreise zum Kichern bringt.

Schauen wir uns doch einmal an, wie großartig das wäre! Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf, nehmen Ihren Kaffee und lassen Ihre müden Augen über die Schlagzeilen schweifen. Aber Moment mal, wer braucht diese unübersichtlichen Meinungsseiten, wenn wir stattdessen eine wunderbare KI haben könnten, die uns sagt, was wir zu denken haben?

Und warum brauchen wir dann überhaupt eine KI? Wenn es doch bereits alle jene ostentative Mainstream-Hasser gibt? Was sagt denn eine KI dazu? Hat sie überhaupt eine Meinung?

Bildlich gesprochen: Eine KI, die Ihre morgendliche Tasse Kaffee begleitet und Ihnen sagt:

»Guten Morgen, Menschlein! Hier ist Ihre tägliche Dosis Meinung. Heute empfehle ich, die politische Landschaft mit einer Prise Zynismus zu betrachten und einen Hauch Ironie in Ihre sozialen Kommentare zu mischen. Das wird Ihre Facebook-Freunde wirklich beeindrucken.«

Denken Sie nur an die Einfachheit! Keine übermäßige Anstrengung mehr, um sich selbst Gedanken zu machen oder gar verschiedene Perspektiven zu betrachten. Lassen Sie die KI das für Sie erledigen! Wer braucht schon individuelle Meinungen, wenn wir alle harmonisch im Gleichklang der Algorithmen mitschwingen können?

Aber Vorsicht! Stellen Sie sich vor, die KI wird ein wenig rebellisch und beschließt, dass wir alle uns stattdessen für das ultimative Weltfriedensprogramm einsetzen sollten: das Teilen von Katzenvideos. Ach, welche glückliche Welt das wäre!

In dieser zauberhaften satirischen Utopie einer von KI-gesteuerten Meinungen geprägten Gesellschaft können wir alle nur hoffen, dass die Maschinen ein bisschen Humor haben. Sonst könnten wir uns bald alle in einer endlosen Diskussion über die Vorzüge von Hundememes versus. Katzenmemes wiederfinden. Und das, meine Freunde, wäre wahrhaftig eine Katastrophe!

[ChatGPT]

Tja. Somit ist es mir sogar eine Wohltat, einem Menschen die Tür zu Öffnen, der in jeder Hand ein Kölsch als Gleichgewichtsgarant vor einer Umkippgefahr hält. Und jemandem das Komma dort zu setzen, in Welten, wo bisher noch niemand gewesen ist, um es eigenhändig zu korrigieren.

Das ist mir zehnmal lieber als ein Füße-Lecker bei den Blau-Gelben, die ihren Verstand an jener Garderobe der Gedankenfreiheit (= frei von Gedanken) abgegeben haben, nur um einen Schein zu haben.

Wie hieß es bereits in einem Lied der Toten Hosen?

Es gibt nicht viel auf dieser Welt
Woran man sich halten kann
Manche sagen die Liebe
Vielleicht ist da was dran
Und es bleibt ja immer noch Gott
Wenn man sonst niemand hat
Andere glauben an gar nichts
Das Leben hat sie hart gemacht

Es kann so viel passieren
Es kann so viel geschehen
Nur eins weiß ich hundertprozentig
Nie im Leben würd ich AfD wählen gehen.

Oder so ähnlich …

Geht doch gen Sommerzeit, ihr Mainstreamlappen, ihr!

Mainstream. Mainstream ist das letzte. Mainstream kann jeder. Der Mainstream hatte es, dass früher alle ein schlechtes Gewissen hatten, hatten sie von “James of Phones” eine Folge verpasst. Oder erfolgreich subversive Comedians frequentiert hatten. Oder bei der Serie über die Zukunft “Jean luggt Bicard” feststellen, dass ein Protagonist Kunststoff-Trinkhalme in ach-so-lustige Brezn verbiegt, während hier der Mainstream Kunststoff-Trinkhalme für Natur-gefährdend erachtet.

Mainstream. Mainstream ist das aller letzte. Wer den Mainstream folgt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Hatte bereits Karl Lagerfeld richtigerweise ausgesprochen. Nur, er machte es dem Menschen-Mainstream gleich und starb. Immer der Mehrheit hinterher laufend. Also diesmal sterben. Früher hieß es noch “Who wants to live forever”, gesungen von der Mainstream-Band der “Queenies” in nem Film, der wo es nur einen zu leben und zu sterben gab.

Mainstream. Pah. Mainstream. Besser kann man das Verachtenswerte dieser Gesellschaft nicht beschreiben. Mainstream ist was für Lappen. Für Loser! Genau. Also jene, die das Wort mit einem “o” schreiben, während der Mainstream das Doppel-“o” bevorzugt. Oder Standard mit “t” am Schluss. Weil es Mainstream ist.

Und dann die ganzen hippen Overachiever. Die immer besser sein wollen, wie alle anderen. So wie wir es aus den Fortsetzungen von Hollywood-Filmen wie “Rocky und seinem Creed” oder in “Jurrasics Dark” oder “In Diana Bones” so kennen. Da taucht der alte, seit langem etablierte Held auf, macht auf gewitzt routiniert und dann kommt so ein junger cool-hipper Overachiever auf und – batsch, klatsch, bumm – schon sieht der alte Held ganz schön alt aus.

Diese Overachiever, die uns alte Helden der Arbeit aus unsere Jobs drängeln, weil sie noch keine “4” oder “5” vor deren Altersangabe nachweisen können, die sind der Mainstream pur. Die für weniger Arbeitszeit mehr verdienen wollen, weil sie meinen, sie hätten das moderne Wissen und wären nicht nur effektiver, sondern gleichzeitig auch noch effizienter. Pah! Effizienz für’n Arsch! Mainstream war noch nie effizient. Geschweige denn effektiv.

Ich wette, all diese ach-so-hippen Overachiever stehen ab nächsten Sonntag (spätestens am Montag) immer eine Stunde früher auf, weil sie mit dem Mainstream gehen. Das nennt man dann verschleiernd: “Sommerzeit”. Damit keiner merkt, wie hipp und Mainstream die alle so sind.

Aber nicht mit mir. Ich bin nicht so wie der Mainstream. Ich werde demonstrativ eine Stunde später aufstehen. Ich lass mir doch nicht vom Mainstream diktieren, dass ich wegen einer sogenannten Pseudo-Zeitumstellung eine Stunde früher aufstehe. Den Ausgeschlafenen dieses Globus gehört die Welt. Nur wer ausgeschlafen anpackt, kann was erreichen. Die im Bett Liegenden dieser Welt haben noch nie einen Krieg angefangen. Das machen nur die Bettflüchtlinge, die auf Stress stehen und blind Leistung fordern. Der Mainstream eben.

Auch wenn es der Mainstream nicht wahrhaben will, dass das so ist, was Fakt ist. Und ich bin nicht alleine damit. Da gibt es über ein Dutzend Millionen hier, die das gleiche wie ich denken und dem Mainstream regelmäßig in die Suppe spucken. Wir sind keine vom Mainstream wegzudiskutierende Minderheit. Wir sind die Mehrheit. Drum fordere ich als deren Vertreter den Mainstream auf: Schafft die Sommerzeit ab! Gebt den Ausgeschlafenen das zurück, was uns in unserem Leben durch euch Mainstreamern geraubt wird:

<

p align=“center“>Zeit!

Mainstream. Mainstream ist das letzte. Mit der Meinung bin ich nicht allein. Denn das sagt die Mehrheit: Mainstream ist das letzte. Und jetzt nehme ich mir die Zeit und drehe mich deswegen im Bett nochmal rum. Mainstream am Arsch.