Kneipengespräch: Wat man nicht selber weiß, dat muss man …

»So! Jetzt lang’s mir echt! Diese linksgrünversifften bayrischen Politiker!«

»Was issn wieder los?«

»Jetzt wollen die mir verbieten, dass ich mich vegan oder gar vegetarisch ernähre. Die Wurst habe quasi Verfassungsrang in Bayern, erklärte letztens der Söder.«

»Und?«

»Muss ich, um den bayrischen Staatshinzugehörigkeitsausweis zu erhalten, etwa Weißwurst zutzeln?«

»Hey, der Söder, der redet immer viel, wenn ihm auf Messen der Tag lang wird.«

»Und was kommt als Nächstes? Dass ich auf mein freitägliches Veggie-Sushi nicht mehr mit Kartoffelstampf essen darf? Was will der Söder uns noch alles verbieten? Etwa, dass keine Gummibärchen in Nutella getaucht werden dürfen, weil es nicht ‚der Nutella‘ heißt, sondern ‚die Nutella‘ und somit in Verdacht von ‚Gender-Mainstream‘ steht!?«

»Nur mal am Rande angemerkt: Söder ist nicht linksgrünversifft. Der ist ein CSU’ler.«

»Ja klar! CSU. Christlich sozial. Soziale Christen. Pah, diese Gutmenschen! Wie die mich immer aufregen, diese Linksgrünversifften mit deren Schafspelz-Überwurf für Arme! Machen einen auf rechts, aber in der Kirche ‚la paloma’ pfeifen wollen.«

»Das heißt ‚keine Haare am Sack‘, und nicht ‚auf rechts machen‘.«

»Besserwisser. Aber bei ‚Rotkäppchen‘-Aufführungen, da will die CSU immer den Wolf spielen. Um deren Gutmenschentum zu verbergen. Ich hab die Faxen so dicke! Anzeige und Verfassungsbeschwerde gegen Söder sind raus! Und gegen all jene Gutmenschen, die unsere Tofuwürstchen im Supermarkt verbieten wollen.«

»Gewissensfrage: Sind Tofuwürstchen mit Weißwurstsenf erlaubt? Und falls ja, muss man nicht damit rechnen, dass Söder darauf besteht, seinen eigenen Senf dazu geben zu wollen?«

»Witzig. Nicht. Solltest im Zirkus als Clown auftreten! Dir ist schon klar, dass Söder und seine CSU mit ‚Liberalitas Bavariae’ soviel am Hut haben, wie Elon Musk mit Pan Tau.«

»‚PanTau’?«

»Der aus dem Fernsehen. Der Herr mit der Melone, der nie ein Wort sagt und über die Probleme der Welt nur lächelt, bevor er sich über die Melonenkrampe streicht, um sie zu lösen.«

»Um die Krampe zu lösen?«

»Die Probleme! Pan Tau ist so einer von den Problem-Ausweichlern. Einer, der die Meinung hat, man müsse einer Kiste, die von einem vorausfahrenden LKW fällt, schlicht ausweichen.«

»Ja, warum denn nicht?«

»Verstehst du es nicht? Als mündiger Bürger lässt man sich nicht von Linksgrünversifften bevormunden und einen eingeengten Disskussionskorridor reindrängeln. Bevormundung geht gar nicht! Und daher biegt man nicht aus Bequemlichkeit einfach ab!«

»Sondern?«

»Einfach so bleiben, wie man war: Geradeaus.«

»Jraaduss.«

»Eben.«

»Nur, trotzdem dann einfach beharrlich auf die Kiste zuzuhalten? Ist das nicht totaler Mainstream?«

»Wie?«

»Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, bleiben in der Spur. Warum nicht einfach links in die Gegenfahrbahn ausweichen?«

»Links geht gar nicht. Dann lieber eine Alternative für diese wählen. Rechts. Man kann auch den Dritten Weg wählen. Rechts.«

»Stimmt. Da war doch was mit nem Fliegenschiss …«

»Unter Adolf war ja nicht alles schlecht. Zum Beispiel die Autobahnen, da gibt es immer ne Spur in Fahrtrichtung zum Ausweichen. Und man blieb, wie man war: Geradeaus. Da wurde auch nicht gegendert. Oder ein Land mit Demos gegen Rechts gespalten, nur um berechtigte Anliegen der Bauern zu übertünchen. Da herrschte noch der rechte Weg. Und als unbescholtene Frau konnte man damals in der Nacht noch unbehelligt und ungegendert nach Hause gehen.«

»Stimmt, das klappte, wenn man nicht zu den Juden, Andersdenkenden und anderen Einheimischen gehörte, die zu Millionen in die KZs remigriert wurde. War dann auch keiner mehr des Nachts auf den Straßen anzutreffen … nicht mal mehr, Adolf, den Veganer, der im Bunker seine Führer-Dasein auslebte. Als Alternaiver für Deutschland.«

»Mann, mann, mann, du bist echt falsch abgebogen. Total falsch abgebogen. Unnützer Idiot!«

»Immer noch besser unnützer Idiot als nützlicher Idiot, nicht wahr. Nützliche Idioten werden ja noch gebraucht, um den angeblichen ‘Helden’ nachher die Füße zu lecken, so wie du es bereits tust. Prost und Tschüss.«

»Arschloch!«