Same day, same shit. Damnit.

Seine Maske war alt, grau und das Gummi ausgeleiert. Ich reichte ihm eine neue FSP2er rüber. Er nickte dankbar, riss die Plastikhülle auf, nahm die alte ab, legte sie beiseite neben seinem Glas auf dem Tisch und setzte die neue auf.

»Danke. Hier hat die Regenzeit begonnen. Die Leute erkranken leichter. Es war schon immer die Zeit für Grippe und harte Erkältungen.«

»Ich brauch sie nicht mehr. Das Virus ist unter Kontrolle.«

»Hier auch. Nachdem aber die Sterblichkeit während der Pandemie auf das vierfache angewachsen war … die Leute sind gesundheitsbewußt.«

»Ach ja?«

»Ja.«

»Und warum sind dann hier die Straßen vermüllt? Warum liegt hier der Dreck in den Rinnsteinen? Warum laufen ungeklärte Abwässer in den Fluss? Warum sind die Flussufer mit Plastik übersät?«

»Der Fluss trägt halt Niedrigwasser. Extremes Niedrigwasser. Da wird der Müll nicht fortgetragen und bleibt. Ist doch bei auch so, oder? Ihr sorgt doch auch dafür, dass die Flüsse den Dreck so schnell wie möglich ins Meer befördern, oder?«

»Nein. Das machen wir nicht. Wir haben eine funktionierende und wirtschaftlich blühende, private Abfallwirtschaft.«

»Stimmt. Eure Aldi- und Lidl-Tüten findet man nicht bei euch in den Flüssen, sondern im Mariannengraben. Was interessiert uns der Mariannengraben.«

»Eher wenig, denn für einen Urlaub ist der zu weit weg. Und dann auch das permanente Hochwasser dort unten. Solange Tauchboote bereits auf Titanic-Tiefe implodieren, nichts für den allgemeinen Tourismus.«

»Yep, maximal empfehlenswert nur für Exkursionen von Milliardären mit ein wenig Kleingeld in der Portokasse. So wie beim Mount-Everest als Antagonist zum Mariannengrab.«

Mit seiner linken Hand korrigierte er den Sitz der neuen Maske. Mit dem Zeigefinger seiner rechten schubste er die alte Maske vom Tisch. Sie segelte unbeachtet zwischen zerknüllten Servietten und verbeulten Coladosen. Die Aufgaben für die Reinigungskräfte des nächsten Morgens.

»Du weißt, wer die Pandemie angestoßen hatte?«

»Bei uns wird kolportiert, dass es ein Reset der Wirtschaft sein sollte und um die Bevölkerung demütiger gegenüber der reichen europäisch, jüdischen Gesellschaft zu machen. Um das Leben der da oben zu denen uns da unten besser und eindeutiger zu organisieren. Um uns zu bevormunden und unsere Mündigkeit zu entziehen.«

»Nein, das ist alles Schwachsinn. Die Pandemie wurde allein von der Drogenmafia organisiert. Damit die ihre Handelsbereiche ausdehnen können.«

»Das ist jetzt aber eine billige Erklärung.«

»Allerdings ist sie stichhaltiger als eure Reich-will-reicher-werden-Erzählung.«

»Sie sind aber reicher geworden.«

»Na und? In der Pandemie wurden alle weggesperrt und die Drogen-Mafia konnte sich aufgrund fehlender Polizei-Kontrolle vermehren. Wie die Karnickel würdet ihr sagen. Vor 20 Jahren war für uns die Verbrecherorganisation ‚Comando Vermelho‘ nur eine aus Rio de Janeiro. Dann wurde 2017 die Drogenorganisation FARC aus Kolumbien, die ihr nur als gewaltbereite und terroristische Oppositionsbewegung in Kolumbien kennt, zu schwach. Die FARC stimmte deren Entwaffnung zu. Das ging aber zu langsam. Das ‚Commando Vermelho‘ aus Rio de Janeiro erkannte deren Chance und durch Verhandlungen mit chinesischen Laboren konnte 2020 die Welt dazu bewegt werden, Einflusssphären in Südamerika fallen zu lassen und dem ‚Commando Vermelho‘ die Globalisierung zu ermöglichen. In dieser Millionen-Stadt wird jeder Straßenzug durch einen Repräsentanten des ‚Commando Vermelho‘ kontrolliert. Die Polizei hat keine Macht mehr. Sie fügt sich inzwischen, so wie die Politiker. Das ‚Commando Vermelho‘ ist zu mächtig geworden, weil sie einfach die besseren Löhne zahlt.«

»‚Commando Vermelho‘? Sind das einflussreiche Bankiers aus den USA?«

»‚Commando Vermelho‘ entstand aus den Gefängnissen Rio de Janeiros der 80er Jahre. Als Diktatoren gewöhnlich Verbrecher mit politischen Häftlingen zusammen brachten und daraus eine gefährliche Melange entstand. Und diese Melange hat seit der Pandemie Südamerika übernommen.«

Ich schaute ihn zweifelnd an.

»Können wir uns nicht darauf einigen, dass einflussreiche Familien der US-Banken versuchen, die Weltherrschaft zu erringen?«

»Während deren Söhne und Töchter an den Nadeln der Drogen-Mafia ‚Commando Vermelho‘ hängen? Eure Theorie ist weltenfremd.«

»Eure ist Quatsch. Die Banken haben das Geld.«

»Welches von der Drogen-Mafia an denen verliehen wird.«

Ich schaute in mein Glas. Eine Luftblase arbeitete sich vom Glasboden nach oben, um dort zu zerplatzen.

»Ihr seid doch Verschwörungstheoretiker. Ihr, mit eurem ‚Commando Vermelho‘.«

»Und ihr glaubt noch immer an das Goldene Kalb, welches euch die Banken als Götze des Hasses präsentieren.«

»Euer ‚Commando Vermelho‘ sind reine Kriminelle, unsere Banken und seine angeblich so ehrbaren Leute sind die eigentlichen Gefährlichen.«

Er hob sein Glas und hielt es mir zum Anstoßen hin.

»Weil bei euren Banken eh die Drogen-Mafia das Sagen hat. Ihr merkt es nur nicht. Ihr seid Verschwörungstheoretiker, keine Realisten.«

Ich hob mein Glas, stieß an und erwiderte:

»Vielleicht haben wir alle es einfach nur nicht verstanden. Ein Virus hat schlicht die Welt lahmgelegt. Und keiner will dem Virus so etwas wie Schuld nachsagen, weil ein Virus einfach nicht nach Geld und Eigentum strebt.«

»Tja, Schuld und Sühne sind menschliche Begriffe, die ein Virus nicht kennt. Nur, lediglich Ursache und Wirkung ist dem Menschen zu wenig.«

»Also alles Verschwörungstheorien?«

»Was die Erklärungen anbetrifft, ja. Der Rest ist einfach frei von Schuld und Sühne, weil nur Ursache und Wirkung existieren.«

»Und das reicht dem Menschen nicht. Ursache und Wirkung ist dem Menschen zu profan. Macht einfach keinen Sinn.«

»Schuld und Sühne, danach lässt sich locker beurteilen und verurteilen. Wenn ein Stein auf dem Boden fällt, lässt sich leicht Empörung generieren, was dem Stein einfalle, einfach so zu fallen und keinen Widerstand dagegen zu bieten. Die Schuld ist somit klar definiert und die Sühne ist der Steineklopfer mit seinem schweren Vorschlaghammer. Aber Ursache und Wirkung, also Schwerkraft und damit verbundenes Fallen, das ist alles zu einfach. Das ist ohne Moral. Dinge ohne Moral ist wie Sex ohne Gefühl. Geht gar nicht und ist Sünde.«

»Naja, etwas ohne Moral ist daher auch nichts wert. Und SÜnde ist eh ein Moral-Begriff.«

Er schob kurz seine Maske runter und leerte das Glas in einem Zug.

»Ich wünsche dir noch viel Spaß mit euren Banken und den Auswirkungen von Corona.«

»Gerne. Ich bedanke mich als Vertreter des ‘uns’. Und ihr?«

»Wenn ich mich nachts in dieser Stadt nicht mehr auf die Straße traue, weil die Drogen-Mafia das nicht so gerne sieht, dann schicke ich dir den letzten Straßenzustandsbericht erst am nächsten Morgen mit der Post. Vorausgesetzt mir wird tagsüber nicht von Motorradbanden mein Geld geklaut.«

Er ging.

Ich starrte auf mein Glas. Halb voll.

Mit Südamerikanern kann man einfach nicht vernünftig argumentieren und denen erklären, wo die eigentliche Bedrohung der Gesellschaft sitzt. Vor halb leeren Gläsern.

“Row Zero”– die ersten, die nie die letzten sein werden

Nachdem von unermüdlich investigativen Boulevard-Journalisten aufgedeckt wurde, dass bei der Musik-Kombo “Rammstein” die erste Reihe der Zuschauer bei deren Musikaufführungen vor der Bühne mit Menschen bestückt wird, die nachher bei den sogenannten After-Show-Partys kostenlos mit Drogen zum Sex angehalten wird, ist das Wort “Row Zero” in aller Munde.

Leider gibt es noch keine gerichtlichen Urteile dazu, so dass die Bürger mit gesundem Menschenverstand, Sitte und Moral aufgefordert werden, ihr eigenes valides Urteil zu bilden. Opfer müssen Genugtuung für deren erlittenes Leid erhalten, wenn sie es denn ob der verabreichten Drogen dieses noch detailliert öffentlich beschreiben können.

So finden sich immer mehr Zeugen, dass “Row Zero” bei öffentlichen Veranstaltungen schon immer bestimmten obskuren Absichten dienten. Auf unserem Aufruf auf Telegramm und Twitter erhielten wir verschiedene Reaktionen. Wir sprachen mit Heiner P. aus D., der uns mit stockender Stimme seine Erlebnisse mit “Row Zero” erzählte:

Es war anfangs immer so ein Wettkampf unter uns Jungs, wer in die erste Reihe kam. Wir hatten uns deswegen hin und wieder auch schon geschubst dafür. Aber  ich weiß noch, dass meine Eltern stolz auf mich waren, dass ich in der ersten Reihe war. Und der Pastor vor uns hatte immer so freundlich uns, insbesondere mich angelächelt. Wir wurden danach immer eingeladen. In die Sakristei. Dort hat mir seine Weine gezeigt. Oder in seine Gesprächskreise. Mit Themen wie warum Kinder so rein seien oder so. Jedes Mal rückte er mir immer näher, berührte mich an bestimmten Körperstellen und meinte, ich wäre ein reines Geschöpf Gottes. Ich wollte dann nicht mehr in die erste Reihe, ich weigerte mich. Trotz meiner Eltern. Die fanden das gar nicht gut und schimpften mich “nichtsnutziger Rebell” oder so. Zur Strafe haben meine Eltern mich auf ein Internat geschickt, wo der Pastor auch Abends oder des Nachts unterrichtete und dort musste ich immer in die erste Reihe. Und immer danach …

Heiner P.’s brach dann seine Schilderungen im Interview ab. Allerdings schickte uns der Rechtsanwalt von Pastor F. die Androhung einer einstweiligen Verfügung, weil es kein rechtskräftiges Urteil gäbe und Pastor F. ein angesehener Mann in der Kirche und den christlichen Staatskreisen wäre.

Daher machen wir an dieser Stelle aufmerksam, dass es sich hier um unbewiesene Erzählungen aus den Erinnerungen von Kindern handelt. Einer Vorverurteilung darf damit kein Vorschub geleistet werden. Es gilt die Unschuldsvermutung, auch wenn die Schilderungen gar grauslich garstig sind und uns den Schauer überm Rücken jagen.

Trotz solchen Androhungen haben wir weiter geforscht und auch andere Menschen zum Thema “Row Zero” befragt. Wir wollen lediglich ein objektives Meinungsbild. Das hat mit Vorverurteilung nich im Geringsten zu tun. Wir trafen Andrea T. aus M. und sie erzählte uns bereitwillig von ihren “Row Zero”-Erfahrungen:

Ich finde das “Row Zero”-System voll in Ordnung. Hier im Bundesland geht es ja jetzt voll ab. Jedes Wochenende gibt es Wahlveranstaltungen der CSU, FDP und Freie Wähler. Wenn du dann über Twitter oder Telegram für “Row Zero” ausgewählt wirst, dann gibt es Freibier und hin und wieder auch nen Schmalzler oder ne Linie. Und die After-Show-Partys von denen in den Clubs sind auch nicht von schlechten Eltern. So viel gratis, was man normalerweise nur über Umwege erhält. Und man lernt die Wichtigen einer Partei kennen, erhält Connections, um beruflich voran zu kommen. Vor zwei Jahren erhielt ich so den Draht, um an die bayrische Staatsregierung Masken zu verkaufen. Die klassische win-win-Sache, nicht wahr, ich konnte auf den Malediven urlauben und die anderen hatten dafür einen Schutz im Gesicht. Allerdings, neuerdings, nach den letzten vier “Row Zero”-Veranstaltungen erinnere ich mich kaum noch, was nach den Veranstaltungen passierte. Und ich hatte Schrammen und Flecke an Armen und Beinen und auf meinem Dirndl. Vielleicht hatte ich zuviel Bier getrunken und mir waren wohl Bierkrüge darauf gefallen. Ich bin ja recht zierlich, nicht wahr. Am Wochenende bin ich wieder in eine Bierzelt-“Row Zero” geladen und dann soll es nachher in einen Club gehen. Ich find “Row Zero” okay. Mir dient es der politischen Bildung, das hat Niveau. Man sollte nicht alles schlecht reden, vor allem nicht bei bayrischer Kultur. Allerdings war ich mal auf einer Bierzeltveranstaltung von den Parteien, die ich vorhin nicht nannte und wurde in deren “Row Zero” eingeladen. Katastrophe. Ich möchte mich nicht dran erinnern, was dort abging. Sie erdreisteten sich, Drogen abzugeben, also uns Freibier und Schmalzler anzubieten. Wir wissen ja bereits, dass jene Lauterbach-Fanboys eine seltsame Vorstellung von Drogen haben, aber was da umsonst uns angeboten wurde, …

Andrea T. stockte in ihrer Erzählung und ihr entsetzter Gesichtsausdruck lies uns den Rest dieser schlimmen “Row Zero”-Erfahrung erahnen. Und danach konnten wir das System “Row Zero” live miterleben: Andrea T. erhielt für eine ihrer Anfragen bei einer CSU-Club-Veranstaltung ein Herzchen, die Reservierungsbestätigung für einen VIP-Platz direkt vor der Bühne und die Aufforderung, sich nachher mit ihrer jüngeren Schwester unbedingt backstage bei Marco S. persönlich zu melden.

Peter S., Basketballspieler aus F. am Main, konnte uns von gar ganz schlechten “Row Zero”-Erfahrungen erzählen.

Wenn ich in “Row Zero” stand, kam garantiert immer einer, der mir auf die Schulter tippte und meinte, ich solle den Kleineren Vortritt lassen, damit die auch etwas sehen könnte. Nur weil ich Zweizehn groß bin. Wenn ich nicht wollte, dann riefen die die Security, die mich der “Row Zero” verwiesen. So landete ich dann nachher immer in Reihe vier bis fünf. Bei Helene Fischer sogar in Reihe zwölf. Sauerei. Kann ich was dafür, dass ich so groß bin? Das ist doch Diskriminierung. Ich würde sogar behaupten, Rassismus uns Großen gegenüber. Nur einmal, bei einer Party mit Live-Gesangseinlage-Act von einem Glööckler, da durfte ich in “Row Zero” bleiben. Ich erfuhr erst danach, dass es wohl eine Schwulenparty war. Das war so … erniedrigend … so …

Auch Peter S.konnte seine “Row Zero”-Erfahrungen nicht weiter ausführen, weil seine Stimme stockte und er fassungslos den Kopf schüttelte.

Sieglinde D. aus doppel D. dagegen schrieb uns:

Row Zero? Fand ich geil. Früher konnte ich dann immer mit einen von denen von der Bühne vögeln. Super war’s. David Bauwie, Michael Jäger, Börth Kontrol, Die Härzte, Nana, Pater Lebbich, einfach geile Shows. Heute bin ich nicht mehr so aktiv, aber Row Zero hat mir schon viel Befriedigung gebracht. Außer einmal, bei einem Heino Nachmittagskonzert um ein Uhr mittags, im Münchner Olympiastadion, scheisse war’s, möcht’ ich nicht dran denken, da war Row Zero echt kacke, da wollten zwei von der Securities nen Dreier mit vier anderen Groupies innerhalb von fünf Minuten … also Sex vor Sieben, unter mein Niveau … shocking! …

Wir befragten noch Dutzende “Row Zero”-Opfer. Manche wie im Falle Heiner P., andere wie Andrea T., und immer wieder stießen wir auf das Phänomen, dass jene Opfer indirekt oder direkt das “Row Zero”-System nie in Frage stellten und danach drunter litten.

Es scheint wohl eindeutig, dass die “Row Zero” mit Realitätsverlust einhergeht, weil es ein selten gewährtes Privileg zu sein scheint, im exklusiven Club der “Row Zero”-Leute sich zu befinden. Unsere Schlussfolgerung ist daher, bei jeder Veranstaltung “Row Zero”, also die erste Reihe, zu verbieten, um das Wohl unserer Kinder sicher zu stellen. Hierbei sollte man immer ortsbezogen vorgehen. Also von der Security immer die erste Reihe aus dem Zelt oder Veranstaltungsort sicher hinausleiten. Das wird dann zwar dazu führen, dass nach kurzer Zeit, immer wenn die erste Reihe safe eliminiert wurde, der Veranstaltungsort leer ist, aber dann ist die Sicherheit von unseren Mädchen und Buben gesichert.

Wir, die Redaktion der bayrischen Vertretung für Anstand und Moral plädieren, dass dies zuerst einmal bei den nicht sittlich gefestigten Gruppierungen bis zum 3. Oktober durchgeführt wird. Damit ist der Fokus auf Gruppierungen gelegt, die keinerlei Bezug zu christlichen Werten haben. Also eindeutig identifizierbar, durch fehlende Namensgebung, fehlende Koalitionen, keine Sympathiekundgebung oder keine familiäre Bindungen zu unseren christlich-sozialen Grundwerten in Bayern.

Bei den Gruppierungen der SPD, den Grünen und den Linken und deren Bierzeltveranstaltungen sollte man sehr aufmerksam hinschauen, dass unsere Buben und Mädchen nicht Opfer eines “Row Zero”-Systems werden.

Denn wie unsere christliche Bibel schon sagt: “Die ersten werden immer die letzten sein” und wir in Bayern, wir werden entsprechend dafür sorgen, dass die Ersten ganz, ganz schnell und zügig die Letzten sein werden. Wir in Bayern haben schon mit den Klimaklebern in den ersten Reihen, also den “Row Zero”-Klimaklebern, mittels unseres Polizeiaufgabengesetzes begonnen. Generell sollte jede erste Reihe nicht erlaubt sein, erst recht keine nullte. Zum Schutze unserer Kinder! Und Kindes Kinder. Ja, wir sind eindeutig gegen Verbote und sind niemals eine Verbotspartei, aber so etwas wie “Row Zero” darf auch nicht erlaubt sein.

Und nach der Bayernwahl: Schaun mer mal. Schaun mer mal weiter, gell, ob wir das alles unter Kontrolle bekommen haben.

Denn: Wehret den Anfängen!

gez. Christlich-Bayrische Vereinigung für Anstand, Sitte, Moral und Liberalitas Bavariae

Verboten

Wir schreiben das Jahr 2009. Große Bedrohungen erfordern heroische Taten.
Das Volk zittert, aber die Regierenden handeln.
Das Volk bibbert, aber die Regierenden setzen Verbote.
Es tönt landauf landab ein Heulen und Zähneklappern, und die Regierenden verteilen „Oropax extra stark“.

Es ist Mai 2009.
Genauer gesagt die Woche um „Christi Himmelfahrt“.
Die Woche, in der Teile des Volkes erneut mit einem rigorosen Verbot geschützt werden musste.

Manche Männer feiern in jener Woche des Tages „Christi Himmelfahrt“ ihren „alternativen Vatertag“. Jedoch nicht alle dürfen enthemmt feiern.
Nur ein paar Wissenschaftler bleiben eingeschlossen und bekommen zum Troste von ihren Arbeitgebern ein Erfrischungsgetränk gratis. Ungekühlt und alkoholfrei. Dafür aber klebrig süß. Man ist ja nicht unmenschlich.

Aus purer Boshaftigkeit analysierte dann so ein Wissenschaftler nicht die Unbedenklichkeit der neusten Psychopharmaka in Hinblick auf das Betäubungsmittelgesetz, nein, sondern jener füllte einfach das Getränk in seinen Analysator. Dort gluckerte und blubberte das Getränk vor sich hin und der Wissenschaftler schaute seinem geschenkten Gaul ins Maul. Kurzum, die Alarmlichter gingen an und Sekunden später schützen die Regierenden deren Volk.

Höchste Gefahr im Verzug:
Zum Schutze der Volksgesundheit wurde „Red Bull Cola“ in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Bayern und Rheinland-Pfalz sofort verboten. Jetzt aber nicht, weil da in der Dose eine hohe Zuckerkonzentration geherrscht haben könnte. Nein, viel bedrohlicheres wurde entdeckt: In der Dose Red Bull Cola wurden 0,13 Mikrogramm Kokain gefunden, also 0,13 Millionstel Gramm mehr als nach dem Betäubungsmittelgesetz überhaupt zulässig ist.
Um die Gefährdung dieser Konzentration sich vor Augen zu führen:
Bei dem Verzehr von des Inhalts 7.000 Dosen jener Limonade in kürzestem Zeitraum würde das Kokain seine gefährliche Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem entfalten. Um mit einem mittleren Kokain-Konsumenten mithalten zu können, müssten man allerdings schon 20.000 Dosen in sich rein schütten (Quelle: Bundesinstituts für Risikobewertung am 25. Mai gegenüber dem FOCUS-Magazin).
Andererseits würde der Kokain-Drogenabhängige auf ein gleiches Niveau kommen wollen, wie der Red-Bull-Cola-Säufer, der Drogenabhängige müsste entsprechend 625 Kg Zucker in der gleichen Zeit in sich reinschauffeln.

Nebenbei:
20.000 Dosen entsprechen 2.698.000 kcal. Bei einem angenommenen Umsatz von 1800 kcal täglich pro Erwachsenen hat man zusätzlich zum Kokain-Vollrausch auch noch die nächsten 4 Jahre kalorienmäßig ausgesorgt. 4 Jahre keine Ausgaben mehr für Lebensmittel und das alles nur weil man einmal mutwillig einen Kokain-Vollrausch haben wollte.

Aber es geht ja auch noch anders.
Erheblich kalorien-schonender.

Die Euro-Geldscheine in Deutschland haben einen Kokain-Gehalt von über 50 Mikrogramm. Grob gesagt 400 Mal mehr als eine Dose „Red Bull Cola“. Oder anders ausgedrückt: Wenn man 50 10-Euro-Scheine intensivst abschleckt, müsste das für einen Kokain-Vollrausch völlig ausreichen. Und man hätte sich zusätzlich dann auch noch all die schrecklichen Nebenwirkungen eines Kokain-Abhängigen wie kaputte Nasen-Schleimhaut etc erspart. Gut, man hätte Mundfäule aber dagegen gibt es „Listerine ultra forte“ im praktischen Handtaschenformat. Ein Schluck Mundwasser und schon ist alles wieder im Grünen in Sachen Rausch.

Falls aber jemandem 50 Euro-Scheine zu viel sind, ein kleiner Hinweis:
In Spanien sind die Scheine fünf mal stärker kontaminiert.
Das heißt: Zehn 10-Euro-Scheine am Ballermann auf Malle gründlich abgeschleckt und schon lassen sich die kleinen Explosionen unter Polizeifahrzeuge und Toiletten gleich viel besser ertragen.
Oder man fährt gleich in die USA. Seit der Krise sind dort die 10-Dollar-Scheine noch einen Tick stärker belastet als der Euro. Die Leute leiden unter der Krise mehr als hier und schnupfen daher auch mehr in den dortigen Krisenzentren. Es wurden bereits Dollar-Scheine mit einer fast neun Mal höheren Kokain-Belastung gefunden als bei den lumpigen Euro-Scheine in Spanien.
Das bedeutet: Wenn man nach USA fährt, dann gleich rüber nach Detroit, da wo GM insolvent gegangen ist und Chrysler noch auf der Intensivstation liegt. Dort sich dann zwei krisenbewährte, gebrauchte 10-Dollar-Scheine über die Zunge zergehen lassen und der Tag ist dein Freund.

Dumm ist es jetzt allerdings, wenn man vom Shopping aus New York zurück kommt und noch Dollarnoten bei sich hat und dann der Drogenhund deswegen am Frankfurter Flughafen anschlägt. Dann droht Geldentzug und Knast. Schön ist das nicht.

Allerdings sollte sich jeder im Klaren sein, Kokain ist nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten und wird grundsätzlich von jedem Polizisten eingezogen. Also vorsehen bei der nächsten Personenkontrolle der Polizei, dass man kein Scheingeld dabei hat. Es könnte aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingezogen werden. Da wird man schnell arm.

Das einzige, was dagegen hilft, ist sofort zur Bank und seine Bargeldscheinreserven einzahlen. Die Bank wird er einem danken. Bei den nächsten Börsenspekulationen im Kokain-Vollrausch …