»Und? Im Urlaub gewesen?«
»Südfrankreich. Nizza.«
»Wow. Da kann man nicht meckern.«
»Stimmt. Wir waren in nem Nobelhobelhotel direkt an der Strandpromenade eingecheckt. Super Frühstück. Super Gegend. Alles in näherer Umgebung.«
»Hört sich gut an.«
»Wir hatten nichts daran auszusetzen. Das Zimmer, erste Sahne. Die Matratzen genau richtig. Geschlafen wie Babys haben wir. Und dann die Aussicht aufs Meer, der Wahnsinn. Alles geräumig, sauber und jeden Tag picobello aufgeräumt. Jedes mal hatten wir das Gefühl, wir hätten ein nigelnagelneues Apartment zur Verfügung gestellt bekommen.«
»Beckmessern musstet ihr dann wohl im Hotel nicht?«
»Iwo. Selbst die ganzen zehn Tage. Alles lief wie geschnitten Brot. Selbst die Zimmernachbarn, komplett unauffällig, als ob wir die einigen Gäste im Hotel gewesen wären. Und dann die Restaurants in der Umgebung. Wir waren bei einem Italiener. Wir hatten das Gefühl, der hätte gerade die sonnengereiften San Marzano Tomaten direkt hinterm Haus frisch geerntet. Das Tomatensugo ein Träumchen in Perfektion, sag ich dir. Da konnte man nicht meckern. Und erst die Pasta. Allererste Sahne.«
»Das kriegt man dann ja wohl auch in Italien nicht besser, oder?«
»Nicht im Traum. Oder der Tunesier. Leck mich fett, war der geil. Und der Albaner. Da kannste hier in München aber mal lange suchen.«
»Wart ihr auch Französisch?«
»Aber hallo, ein paar Mal. Die Weine, der Wahnsinn. Und lecker! Einfach toll. Die zehn Tage haben wir uns wie ein Gott in Frankreich in Nizza gefühlt. Und das Ganze war auch noch billiger als gedacht! Vom Ersparten sind wir bei der Rückreise noch essen gegangen, beim hiesigen Suppen-Japaner am Sankt-Igelmeier-Platz.«
»Und Probleme mit der Anreise mit dem Zug zum Flughafen Nürnberg?«
»Iwo. Null. Superpünktlich. Auch bei der Heimreise. Auf die Minute genau.«
»Unglaublich. Da kann man nicht meckern.«
»Selbst die Flüge. Auf den Punkt, so wie ein gut zubereitetes Steak. Ehrlich. Der ganze Urlaub hätte auch ein 1a-durchchoreographiertes Bühnenstück sein können, bei dem man nicht merkt, dass er überhaupt choreographiert wurde. Erholung pur.«
»Hört sich nach dem perfekten Urlaub an. Glückwunsch. Da kann man echt nicht meckern.«
»Tja. Und genau da liegt das Problem, was uns den Urlaub versaut hat.«
»Was? Das man nicht meckern kann?«
»Eben. Das gibt es doch gar nicht.«