„Und sage mir, wenn unter den zwei Ungerechten ein Gerechter wäre, würdest du alle vernichtend verurteilen?“
„Nein, ich würde es nicht.“
„Und wenn derer Ungerechter doppelt so viele gäbe, und der Gerechte ein echter Gerechter wäre? Würdest du dann auch alle vernichten?“
„Nein, ich würde es nicht. Wer glaubst du, dass ich denn sei?“
„Keine Ahnung, mein lieber Gott. Aber jetzt mal ganz differenziert nachgefragt, wenn die Anzahl der Ungerechten derer Hundertfach wären und darunter einer weiterhin wäre, der Gerecht wäre, was würdest du tun?“
„Glaubst du, ich würde alle vernichten?“
„Keine Ahnung, Barmherziger. Es könnte ja sein, dass unter den Ungerechten noch drei weitere potentielle Gerechte wären. Was würdest du tun?“
„Also insgesamt vier? Kann es nicht auf einen beschränkt werden? Das macht es zu kompliziert. Nehmt einen.“
Der Fragesteller entfernte sich und Gott hörte ihn rufen: „Wir können Infantino wählen! Macht hinne, morgen wollen die hier in der Zürcher Halle Eishockey spielen!“
Gott sah dem Fragesteller verwundert hinterher, als ihn von hinten Zeus auf der Schulter tippte.
„Na? Die haben dich wohl auf der Rolle genommen.“
„Wie meinen, alter Funkenwerfer?“
„Wenn unter 1000 Ungerechten ein Gerechter existiert, dann wären es 1001 und nicht 1000.“
„Du meinst …“
„Genau. Die wählen einen, den die nachher als Gerechten deklarieren. Und dann ist alles perfekt. Der Knilch hat dich betuppt.“
„Jesus!“
„Lass ihn. Er hat schon immer zu den geistig Schwachen gehalten. Er hat deine Worte schon weitergegeben.“
„Mein Sohn!“
„Lass mal. Oder soll ich wieder übernehmen?“
„Lässt Hera dich schon wieder?“
„Ja. Sie verplant gerade ihre Zeit mit ihrer neuen Affäre, mit so nem Knilch, der sich Allah nennt und seine Zöglinge auf dem Drecksklumpen Erde grob vernachlässigt. Dafür habe ich halt mehr Zeit. Also, was ist? Darf ich auch mal ein wenig das Geschick der Menschheit lenken?“
Gott schüttelte den Kopf.
„Keine gute Zeit für solche Gutmenschen wie uns, Zeus. Lass uns lieber mal ein wenig Fußball spielen gehen.“
Ein klimperndes Geräusch ertönte, beide schauten rüber zu dem Bildschirm zu ihrer Rechten und eine Frauenstimme sprach eintönig: „Sie haben Mail!“
Und sogleich erschien auf dem Monitor eine Unterlassungserklärung, der Drucker sprang an und sprotzelte das Papier zum Unterzeichnen aus. Himmlischer Fussball ohne der FIFA – so erklärte das Papier – sei Sünde und somit sei Fußball ohne Erwerb von wohlfeilen, gut dotierten Lizenzen mit Werbeverträgen augenblicklich zu unterlassen …

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Fußball in Mülltonne
Ein Gott, der die Kirche erträgt, wird mit der FIFA leben können.
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Das wird er. :)
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