Während die deutsche Fußballmannschaft gegen die Weltauswahl aus Aserbaidschan versucht, mit Toren einen gebührenden Abstand zu einer theoretisch machbaren Niederlage herzustellen, reicht es mir nicht.
Einfach nur dabei zu sein? Das reicht mir nicht.
Hautnah den deutschen Fußballern auf den Pelz rücken. Das isses.
Training ist vorbei. Die Spieler verlassen den Rasen, gleich geht’s zurück ins Hotel.
15 Minuten Halbzeitpause.
15 Minuten nachdenken, wie das zu schaffen sein könnte.
Was liegt näher als …
15 Minuten Rückfahrt, die Mannschaft ist zurück im Hotel. Gleich geht’s zum Abendessen.
… nein, doch nicht.
IM ARD … pardon, ich meine: … Im ARD läuft das Spiel zwar live. Kommentator und Co-Kommentator plaudern munter die Zeit der Halbzeitpause tot. Nur, das ist mir noch nicht hautnah genug.
Näher, oh näher zu dir, meine Mannschaft, will ich dir rücken!
Der Bus ist da, die Spieler auch. Philipp Lahm und Co. machen sich gerade warm.
Heureka!
Das isses!
Twitter!
Ich verfolge die Nationalmannschaft über Twitter!
„Näher dran“ gibt es gar nicht, wenn Podolski, Klose, Lahm und Badstuber abwechselnd mit Handy ihre Nachrichten ins WorldWide-SocialWeb abschicken.
Und wenn nicht unsere Stars, dann sicher der Niersbach in Vertretung der Mannschaft.
Die Mannschaften laufen ein. Gleich gehts los…
140 Zeichen Fußballlyrik.
Die Suche unter Twitter spukt mir als Twitter-Teilnehmer „DFB_Team“ aus.
Ich logge mich ein und lese …
Wiederanpfiff in Köln, die zweiten 45 Minuten laufen.
… und schließe die Twitter-Seite wieder.
Soviel spannende DFB-Hochlyrik ist mir zu tiefsinnig.
Das 4:0 fällt und ich lese die letzte Twitter-Prosa vom DFB.
Die Diagnose bei Mertesacker: Platzwunde unter dem linken Auge. Vorsichtshalber wird er zum Röntgen ins Krankenhaus gefahren.
Der ARD-Kommentator plaudert weiter wie ein Duracell-Häschen auf AC/DC in sein Mikrofon.
Hm.
Meine Entscheidung für die zweite Halbzeit ist gefallen:
Lieber ARD-Fußball statt DFB-Twitter.
Lieber mittendrin statt hautnah.
Quelle der Twitter-Zitate: hier