Klimaversündiger "Dicke"

Na also! Jetzt ist es auch in der Presse! Dicke haben einen Anteil an der schlechten Klimabilanz:
Sie essen zuviel, sie schwitzen zuviel, sie furzen zuviel, sie verbrauchen zuviel Energie, sie sind schlichtweg einfach zuviel.
Das Weltklima kann sie als massive CO2-Produzenten nicht verkraften!
Und wo hab ich’s gelesen?
Na, hier! Bei der Netzeitung, die immer mehr gen Boulevard schlingert.

Wobei, mir fällt da eine Szene ein, die ich in Brasilien miterlebt hatte:
In der südbrasilianischen Küstenstadt Balneário Camboriú, ein Mekka der argentinischen Strandtouristen:
Ein Mercedes Straßenkreuzer kommt angerauscht und hält vor einem Restaurant, einer Churrascaria, einer Art „All-meat-you-can-eat“-Restaurant. Die Tür des Wagens öffnet sich und ein unheimlich fettleibiger Mensch quillt heraus. Ein Restaurant-Page übernimmt den dann lässig zugeworfenen Fahrzeugschlüssel und die Masse Mensch wogt gen Eingangstür. Und als der Mercedes mit dem Pagen weg fuhr, merkte ich, der Wagen war ja gar nicht tiefer gelegt.
„Das ist der Besitzer der Churrascaria“, raunte mir mein Begleiter zu.
Der Koloss verschwand ohne Probleme durch die Tür in sein Restaurant. Rechtzeitig zum Abendessen.
Ich wette, wenn jener Mensch flog, dann buchte der gleich immer drei Sitze nebeneinander …

Alles klar.
Dick-sein ist klimaschädigend. Bei der saumäßigen Umweltbilanz, die solche dickleibigen Menschen vorweisen können.

Aber es gibt ja auch den staatlich legitimierten Ablasshandel in Sachen Klima. Die einen Länder kaufen den anderen CO2-Emissionsscheine ab und dürfen dafür mehr CO2 rauspusten.

Und so machen wir es auch bei fettleibigkeit. Wenn wir hier zu dick werden, dann sterben halt woanders ein paar Menschen mehr an Hunger.
Somit passt’s schon wieder in der Öko-Bilanz.
Man sieht, Dicke können nun wirklich nicht für das schlechte Klima haftbar gemacht werden.

Selbst Caesar wollte schon als Staatsmann Dicke um sich haben. Sie kamen, die Dicken. Und wer starb dafür? Eben. Der Hungerhaken Caesar und danach auch er, sein nicht minder Magermodell Sohn Brutus. Die waren zu dünn. Das hatte die Natur passend nun mal so eingerichtet.

Da brauch also niemand über Dicke als „Klimaverschandler“ aufregen, solange wir hier nicht noch paar Verhungernde in der sogenannten Dritten Welt in petto haben.
Wir lassen uns doch unseren Hunger nicht vermiesen!
Auch nicht von der Netzeitung mit ihren Boulevard-Artikeln.

Mahlzeit.

5 Gedanken zu „Klimaversündiger "Dicke"

  1. Na, hoffentlich bringt kein Urlaubsreisender diesen Virus mit nach Deutschland, denn wenn sich das ausbreitet, woher soll man dann eine neue Regierung bekommen??? Und wer bleibt dann noch als Steuerzahler übrig???
    Viele fragende Grüße aus Villarrica von Steffen und Magali!

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  2. Ja, die werden nach deren politischen Gewicht sortiert. Leute ohne politisches Gewicht werden zuerst … :(

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  3. Werden die eigentlich „vorher“ nach der politischen Zugehörigkeit und Stimmenabgabe aussortiert…??
    Oh, ist das fies…
    Viele Grüße aus Villarrica von Steffen und Magali!

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  4. Bei Übergewicht mit dir nichts. Aber mit ein paar Hungernden. Wegen dem ökologischem Gleichgewicht. Damit’s nachher wieder passt … :>

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  5. Eng wird´s also erst, wenn der Wert eines Menschen( oder die dafür noch zu erfindende und dann zu zahlende Steuer) nach dem Körpergewicht berechnet wird. Das wirft die Frage auf: Ab wann gilt man(n) als dick und für die Weiterexistenz der Erde als Risiko-Faktor—oder untragbar…!!! Ich gestehe, daß ich immerhin schon 72 Kilo wiege; verdammt, was wird jetzt mit mir(gemacht…)????
    Viele zitternde Grüße aus Südamerika von Steffen und Magali!

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