Liebe Freunde der Feuchtgebiete draußen vor den Empfangsgeräten,
vier Tage haben die Prominenten aus Show, Politik und Wirtschaft schon im Steuerhinterziehungscamp hinter sich gebracht.
Der Auszug von Patrick Lindner wurde im Gegensatz zu den anderen zuvor nicht mit einem warmen Händedruck seiner Mitinsassen begleitet. Patrick äußerte sich in einem Interview mit unserem Kommentator Michael Schuhmacher enttäuscht über seinen Auszug. Er meinte, dass er mehr verdient hätte als jenes fast auf Hartz-IV-Niveau liegendem Geld. Da läge ja mehr Geld auf der Straße, als man ihm hier gegönnt habe. Michael Schuhmacher meinte darauf, dass er sich mit Straße und liegen besser auskennen würde als mit einem Karnevalspräsidenten wie den Hartz, den vierten.
Michael Schumachers Ausführungen über den Kerpener Karneval seiner Jugendzeit konnten leider wegen Tonstörungen nicht in seiner Gänze von sechs Stunden aufgezeichnet werden, aber es sei Ihnen versichert, dass Patrick Lindner auch in Zukunft auf ihren Empfangsgeräten zu sehen sein wird.
Als die Insassen wegen einem technischen Fehler live Michael Schumachers Ausführungen mit bekamen, fiel der Satz es ist nicht mehr nachvollziehbar, wer diesen Satz ausgesprochen hatte -, dass er so dumm wie sein Kinn lang sei. Als wir Michael Schumacher mit dieser Aussage konfrontierten reagierte dieser beleidigt und ließ energisch kurz angebunden dementieren, dass sein Kinn überhaupt lang sei. Leider konnten wir jenes Kurzdementi eines technischen Folgefehlers wegen leider nicht aufzeichnen.
Trotz dieses kleinen Eklats ist die Stimmung im Lager noch immer ausgezeichnet. Wir blenden mal kurz rein, denn geben alle einen alten Freddy Quinn Schlager zum besten …
Wer will nicht mit Gammlern verwechselt werden? WIR!
Wer sorgt sich um den Frieden auf Erden? WIR!
Ihr lungert herum in Parks und in Gassen,
wer kann eure sinnlose Faulheit nicht fassen? WIR! WIR! WIR!
Die Welt von Morgen sind bereits heute WIR!
Wer bleibt nicht ewig die lautstarke Meute? WIR!
Wer sagt sogar, dass Arbeit nur schändet,
so gelangweilt, so maßlos geblendet? IHR! IHR! IHR!
Die Prüfung des gestrigen Nachmittags stand ganz im Zeichen der Mittwochslottoziehung und dessen Jackpott von 28 Millionen Euro. Es galt binnen 10 Minuten 100 Lottoscheine für 6 aus 49 komplett auszufüllen. Als Belohnung wurde allen beteiligten eine steuerfreie Auszahlung von 40.000 Euro für den Fall geboten, dass keiner der Scheine den Jackpott knacken sollte.
Leider wurde die Prüfung nicht bestanden. Otto Graf von Lambsdorff, von Brauchitsch und Graf Zumwinkel bestanden auf eine persönliche Referentin, die diese Aufgabe erledigen sollte. Von ihnen kam somit kein Beitrag zur Erfüllung der Aufgabe. Boris Becker und Freddy Quinn fielen dabei auf, dass sie entweder zu viele oder zu wenige Kreuze setzten.
Zur Strafe wegen der verlorenen Challenge wurde allen Beteiligten 10 Prozent von deren Kontostand abgezogen. Zumwinkel drohte zwar sofort mit seinem Auszug und seinem Rechtsanwalt. Wir ließen aber durch Security-Beamte der Sonderzugreifftruppe Greifswald sofort dessen iPhone konfiszieren und Herrn Zumwinkel per Spritze ruhig stellen. Leider existieren keine Bilder dazu, weil wir die technischen Störungen von zuvor noch nicht behoben hatten.
Aufgrund dieses nicht wirklich erfreulichen Zwischenfalls verzichteten wir heute auf den Auszug eines der Camp-Teilnehmers.
Und bevor jetzt einige aufgeregt zu den Telefonhörern greifen werden, wird haben Herrn Zumwinkel sein iPhone freilich wieder zurück gegeben, nachdem er sich uns gegenüber wieder kooperativ gezeigt hat. Auch in seinen ersten Gesprächen mit seiner Frau und seinen Managern direkt nach der Rückgabe seines iPhones konnten wir keine weitere Widerborstigkeit von ihm feststellen. Seine Gespräche mit den Angerufenen verliefen in einer freundlichen und konstruktiven Atmosphäre, so unser informeller Mitarbeiter für „Akustik- und Tonangelegenheiten“.
Ansonsten verlief der Rest des Tages harmonisch und ohne Konflikte begleitet von Freddys Gitarre und Gesang.
Morgen steht die ultimative Challenge für die Campinsassen auf dem Plan. Durch konzertierte Aktionen werden alle vier Insassen die Deutsche Bahn AG kaufen und dazu bei diversen Landesbanken hohe Kredite aufnehmen. Danach werden sie gemeinsam feststellen, dass wegen der Finanzkrise die WestLB und BayernLB plötzlich ihr Geld wieder haben wollen. Im Interesse der Sicherheit der Arbeitsplätze der Arbeiter und Angestellten der Deutschen Bahn AG, die alle in den Wahlkreisen der Minsiterpräsidenten, MdB und MdLs einen Bahnhof unterhalten, werden sie dann von der Bundesregierung ein Konjunkturpaket fordern (in Form von Peanuts).
Ziel ist es, ein Geldübergabetermin bis morgen abend auf einem Arbeitsplatzrettungsgipfel zu vereinbaren, an dem dann fünf große Samsonite-Koffer mit nicht registrierten Scheinen aus dem Konjunkturpaket gefüllt werden.
Danach wird die Deutsche Bahn AG wieder an dem Mehdorn verkauft, das geschuldete Geld an die Banken zurückgezahlt und das eingenommene Geld steuerfrei redlich unter alle Camp-Insassen aufgeteilt.
Wir können Ihnen schon jetzt einen spannenden Tag für morgen prophezeien, an dem hemmungslos steuerfreies Geld geschäfflert wird.
Non scholae sed vitae, wie der Lateiner zu sagen pflegt. Nicht für die Schule lernen wir hier, sondern fürs Leben.
Also schalten Sie morgen wieder ein zum
„Das Feuchtbiotop – Tag 5 – Die Zusammenfassung“
Frage an die Campleitung: Können auch Außenstehende an so einen Geldkoffer kommen?
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