Insolvenz – ein Laden hört auf zu existieren

Ausverkauft

Schluß, aus und am 14. August vorbei. Der Laden sieht geplündert aus.

Verkaufspersonal mit resignierten bis depressiven Mienen. Von Kundenfreundlichkeit nicht den Ansatz einer Spur, aber auch nicht von Arroganz.
Einfach nichts.
Horror vacui.
Greifbare Teilnahmslosigkeit.
Keiner macht unbedingt mehr, als er muss.

Eine Kundin schimpft darüber, und dass sie demnächst woanders einkäuft. Die Verkäuferin hört ihr nur mit halbem Ohr zu und sagt nichts, verzieht keine Miene.

Rabatt auf jeden Artikel von 30 bis 50 Prozent und es gibt beileibe nicht nur Billigramsch, wo es in den Regalen noch was gibt. Ich mache meine zwei, drei Schnäppchen. 50 Prozent gespart.

Die Kosmetikabteilung ist ausverkauft. Nur unter den Regalen auf dem Boden finden sich noch Restposten. Die Verkäuferinnen interessiert es nicht, nur eine Kundin bemerkt das „versteckte“ Lager und ein Kaufhausdetektiv beobachtet die Bodenaktion der Kundin interessiert.

Die Verkäuferin erzählt mir auf meine Nachfrage stockend, dass sie am 15. arbeitslos sein wird. Keine Transfergesellschaft wird sie auffangen. Und kein neuer Job im Anschluss. Nur das undankbare Arbeitslos-Los. Ihren Kollegen wird das gleiche bevorstehen.

Ein Geschäft von HERTIE schließt.
Öffentliches Sterben mit Rabatt und sanfter Kaufhaushintergrundmusik a la Kuschelrock.
Paradox, aber nicht absurd.
Irgendwie nicht wirklich unwirklich, aber trotzdem irgendwie wirklich irreal:

Kaufhaussterben in Deutschland.

Ein Gedanke zu „Insolvenz – ein Laden hört auf zu existieren

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