Es war der Schenkelklopfer seit diesen Sonntag.
Der bayrischen CSU ist der Arsch auf Grundeis gegangen. Passend zum ersten Schneefall in diesem Jahr. Die 50 Prozent-Hürde wurde bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen von der CSU erneut verfehlt.
Und Münchens OB-Posten bleibt weiterhin in der Hand der SPD. Mit 2/3 Mehrheit der Wähler gewählt.
„Jo, mei! Dös is der Untergang des Abendlandes!“ wird jetzt an allen bayrischen Stammtischecken gestöhnt. Und der Schuldige für dieses schlechte Abschneiden gesucht. Und dann auch gleich gefunden.
Der Raucher!
Der Raucher hat die CSU nicht gewählt!
Ist doch fast jeder zweite ein Raucher. Und bei der neuen restriktiven Anti-Rauchergesetzgebung Bayerns … Also will die CSU schnell ihr Anti-Rauchergesetzgebung kippen. Schnellstmöglch. Am besten nächste Woche schon.
Jedoch stimmt das mit den Prozentzahl der Raucher nicht so ganz. Nur 29 Prozent der Bevölkerung Deutschlands sind Raucher. Tendenz fallend. Das fand
IfD – Allensbach heraus. Die Zahl der Raucher wird erheblich überschätzt. Die Allensbacher-Studie zeigt, dass der gefühlte Raucher-Anteil bei 46 Prozent liegt, der faktische nur bei 29 Prozent.
Und vor diesen 29 Prozent – wie gesagt, Tendenz fallend – hat nun also die CSU die Hasenpanier bei deren Rauchergesetzgebung ergriffen.
Nebenbei zeigt die Studie auch noch, dass 25 Prozent der 14 – 19 Jährigen raucht.
Moment.
14 – 19 Jährigen?
Das sind ja exakt 80 Prozent Jugendkriminalität!
Rauchen ist ja bekanntlich erst ab 18 erlaubt.
Und jene 80 Prozent durften diesen Sonntag auch noch nicht mal für die Chance haben, für die CSU zu stimmen, geschweige denn überhaupt zu wählen! Das wären also 20 Prozent der Gesamtheit der Raucher Bayerns, die der CSU potentiell keine Stimme gegeben hätten können!
Möglicherweise brach angesichts solcher Zahlen der CSU der panikartige Schweiß aus. Dort will man doch bei den Landtagswahlen im September das Ziel – die „2/3 + X“-Mehrheit – im bayrischen Landtag erreichen.
Und alles soll an den Sargnägeln der 29 Prozent scheitern?
Ja, denn schließlich ist Ende September das Oktoberfest und wenn in den Bierzelten nicht geraucht werden darf, dann könnte die CSU eventuell sogar unter die 50-Prozent-Hürde im Landtag rutschen!
Unausdenklich, welche politischen Tragödien sich da anbahnen könnten!
Vordergründige Rücktritte!
Verbale Fehltritte!
Hinterfotzige Nachtritte!
Die Abspaltung Bayerns als letzte Konsequenz auf der nächsten CSU-Sitzung in Wildbad Kreuth!
Vielleicht sogar mit der nachfolgenden Errichtung einer Monarchie mit König Eddie Stoiber, dem Ersten, in Brüssel …
Hm.
So eine Konstellation hatte Bayern schon mal.
Da weilte deren König in Brüssel und die Bauern marschierten sauer und bitter frierend auf München zu und wollten beinahe unbewaffnet München einnehmen. Dem König in Brüssel waren die Bauern egal und er war ganz zufrieden, was denen später als Weihnachtsgeschenk vor den Toren Sendlings gemacht wurde. Das ganze endete in der berühmten Sendlinger Blutweihnacht.
Hirngespinste.
Das sind alles nur Hirngespinste. Denn ob mit oder ohne Rauchergesetz, am Ende wird die CSU doch die Landtagswahl gewinnen. Die Panik vor den Rauchern ist nur reine Panikmache und ein Sturm im Aschenbecher.
Freuen wir uns des Schenkelklopfens, solang wir es noch können:
Am 28. September 2008 sind die Verhältnisse wieder gerade gerückt und die CSU wird als gnadenloser Sieger aus der Wahl hervorgehen.
Und die SPD? Die wird mal wieder froh sein, über die 5-Prozent-Hürde gekommen zu sein und wieder staunende Vertreter in die CSU-Hochburg – das vom bayerischen König Maximilian II. gebaute Maximilianeum – schicken zu dürfen.
Dort darf die SPD ja noch rein.
Aber das Strausoleum am Münchener Hofgarten, das wird auf Immer und Ewig Tabuzone für die bayrische SPD bleiben.
Dem ist die CSU – unsere Patronae Bavariae – vor …