Abhör-Attacke! Meine Handy-Gespräche wurden belauscht!

Warum habe gerade ich immer solche Briefe im Postkasten?
Warum nicht mal eine Lottogewinnbenachrichtigung?
Wer erklärt mir das?

Sehr geehrter Herr Careca,

nachdem einer unserer fleißigen Mitarbeiter Ihr Mittagsgespräch am gestrigen Tag abgetippt hat, liegt uns folgendes vor:

  1. Sie haben mehrfach das Wort „Bombe“ benutzt. Wir weisen darauf hin, dass die Verwendung des Wortes „Bombe“ auf dem Index für Hinweise auf terroristische Nähe steht. Wir fordern Sie auf, die Verwendung zu unterlassen, um amerikanische oder israelische Geheimdienstmitarbeiter bei ihren elektronischen Abhöraktionen nicht zu irrientieren. Vermeiden Sie auch eine Verwendung zusammengesetzer Wörter, selbst wenn Sie das Wetter als „bombenmäßig“ bezeichnen wollen.
  2. Sie haben sich abfällig über den Innenminsiter Schäuble und seine Behinderung geäußert. Diese Art der Diskriminierung ist nicht tolerierbar. Das Ermittlungsverfahren wegen Behindertenfeindlichkeit wird in den nächsten Tagen eingeleitet.
  3. Sie haben Ihren Chef Ihrer Firma XYZ mehrfach als „dummer Ostfriese aus Berlin“ bezeichnet. Hiermit haben Sie in Tateinheit mit der vorsätzlichen persönlichen Beleidigung auch noch nachgewiesen, dass Ihre Allgemeinbildung nicht mehr dem Stand der Erfordernisse entspricht. Dieses mussten wir feststellen, da Sie bemerkten, ihr Chef sei aus Rostock. Wir lassen gerade Ihren Realschul-Abschluss überprüfen. Ihren Chef unterrichten wir morgen per normalem Einschreibe-Brief mit Rückschein.
  4. Im darauf folgenden Gespräch hatten Sie sich lautstark mit Ihrer Frau unterhalten, weil Sie deren Beziehung zu dem Nachbar für nicht legitim empfanden. Unser Mitarbeiter erlitt bei Ihrer Brüllerei einen Gehörsturz. Wir werden Sie mit den Kosten seiner Gesundheitsbehandlung belasten.
  5. Als der Mitarbeiter hinter Ihnen wegen Ihrer plötzlichen Brüllerei mit Hörsturz durch begleitenden Vertigosymptom zusammen brach, haben Sie nicht den Notarzt gerufen. Wir haben eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gegen Sie eingeleitet. Desweiteren werden wir Sie für den Verdienstausfall des Mitarbeiters und den schuldhaft verursachten Mitarbeiterausfall bei uns haftbar machen.


Aufgrund eines richterlichen Beschlusses müssen wir Sie von unserer Abhöraktion unterrichten, obwohl Sie durch die dadurch erzeugten Ermittlungsverfahren eh alles mitbekommen hätten. Also seien Sie nicht übermässig verstimmt, schon jetzt von uns über unsere Ergebnisse der Abhöraktion erfahren zu müssen.
Es steht Ihnen frei schon mal ihren Anwalt zu kontaktieren. Wir empfehlen Ihnen sich diese kosten zu sparen. Die Beweiskraft des Abhörprotokolls ist zu eindeutig.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Geheimdienst aus Pullach

P.S.:
Wir haben noch weitere Mitarbeiter, um Sie zu belauschen. Machen Sie sich also keine Hoffnung, unabgehört zu bleiben.
Sie hören deshalb auch in Zukunft noch von uns. Und wir von Ihnen, sobald wir wieder einen neuen Mitarbeiter unauffällig hinten Ihnen platziert haben.

P.S.S.:
Und bitte unterlassen Sie dann bei unseren Abhöraktionen das Brüllen. Zum Wohle unserer Mitarbeiter. Unser Betriebsarzt dankt Ihnen bereits jetzt für Ihre zukünftige Rücksichtnahme im Voraus.

15 Gedanken zu „Abhör-Attacke! Meine Handy-Gespräche wurden belauscht!

  1. Es ist schwer zu verstehen, doch es trifft immer den
    Der am wenigsten Schuld hat am ganzen Geschehen.
    Den kleinen Mann, der sich nie in die Dinge mischt
    Den hat ´s natürlich wieder mal am schlimmsten erwischt.

    siehe oben bei Trithemius

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  2. Das hast du ja wieder gut hinbekommen, wie kommst du nur auf sowas?
    Es ist zum lachen und leider auch zum weinen, denn wie heißt es:
    leider trifft es immer die Kleinen.

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  3. Klar, kenne ich den. Vielen Dank für diesen ulkigen Text, denn kannte ich nicht oder nicht mehr.

    Schöne Grüße von meinem Mann im Ohr an deinen.

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  4. Es könnte aber auch Detlef sein. Der kleine Mann im Ohr.

    Ich suchte Sonntags in der Stadt nach einem schönen Glas Wein, denn das Fernseh´n lädt mich nie zum Frühschoppen ein.
    Da stand ein winzig kleiner Mann am Straßenrand, nicht größer als ein Daumen und winkte mit der Hand.
    Ich hab´ihn sofort als Anhalter eingeschätzt und ihn behutsam in mein linkes Ohr gesetzt. Die nächste Ampel war rot, doch mein Passagier rief:“Ich hab´s eilig du Spießer, lauf los,“ und ich lief.
    Ein Polizist sah das und meinte:“ He wie komm´n sie mir vor,hier bei Rot zu geh´n, sie ham´wohl`n kleinen Mann im Ohr.“
    Ich denk´der ist pfiffig, daß muß ich gesteh´n.“Also Detlef komm raus, er hat dich geseh`n.“
    Der Wachtmeister sprach und sein Gesicht wird aschfahl.“Mit wem reden sie denn da, mir scheint sie sind nicht normal.
    „Nee“, sagt ich lachend und er wird wieder rot.“Sie ham vollkommen recht, ich bin ein Idiot“.
    Er ruft erleichtert:“Ach sie sind ein Idiot“.
    Und das hört ein Passant, der sich entrüstet,“na das ist ja unerhört.Ein Beamter beschimpft öffentlich einen unbescholt´nen Mann. Den zeigen wir wegen fahrlässigen Rufmordes an.“
    Er stopt eine Funkstreife, erklärt alles und doch geh´n die Bullen auf mich los, ich reiß gleich die Hände hoch. Damit man mich nicht, wie man`s häufig so ließt: In sogennannter“
    putativer Notwehr erschießt“.

    Es ist schwer zu versteh´n, doch es trifft immer den
    Der am wenigsten Schuld hat am ganzen Gescheh´n.
    Jeder hält sich aus den Dingen raus so gut wie er kann,
    Denn der Dumme ist am Ende stets der kleine Mann.

    „Was liegt nun an“, fragt die Streife, denn sie will schnell wieder fort. Da meldet sich ein korpulenter Herr zu Wort, der die ganze Zeit mit seinem Schirm auf mich zielt und dessen Gesicht sehr stark in´s gesäßhafte spielt.“Ich hab´alles geseh´n und jetzt reißt mir die Geduld,dieser Kerl (er weist auf mich)ist an dem Menschenauflauf Schuld.“
    Eine Hausfrau, die gern kocht,geht vorüber und sinniert:“ Ob man Menschenauflauf wohl mit Speckstreifen garniert?“
    Der Protokollführer bittet verzweifelt um Gehör,fragt was er denn nun schreiben soll, er verstehe gar nichts mehr. Der Mann in meinem Ohr meint eh du dich noch lang besinnst, „schreib dich selbst gleich zuerst auf wegen Dummheit im Dienst.“
    Während ich noch mit erhob´nen Armen da steh´ erscheint jetzt ein Chor von der Heilsarmee. Die spielen für mich „Jesus meine Zuversicht“ doch mit sehr viel Optimismus erfüllt mich das nicht.
    Eine Anwohnerin aus der Umgebung schreit ihre Nachbarin zu: „Ist denn schon Faschingszeit?“ Worauf ihre Nachbarin meint;“ Nein, nein wird wohl bloß wieder so´n Studentenumzug sein.“ Ne Gruppe Jugendlicher, ne Art Rockerverschnitt brüllt:“ Da drüben ist `ne Demo eh, da mische wir mir“. Und sie fordern sogleich die Heilsarmee auf:“ Jungs habt ihr nicht „die Internationale“ drauf.

    Es ist schwer zu versteh´n, doch es trifft immer den
    Der am wenigsten Schuld hat am ganzen Gescheh´n.
    Jeder hält sich aus den Dingen raus so gut wie er kann,
    Denn der Dumme ist am Ende stets der kleine Mann.

    Die gaffende Menge hat inzwischen vielleicht
    Die Einwohnerzahl von Castrop-Rauxel erreicht.
    Der Dicke mit dem Schirm hat das natürlich kommen sehen
    Er zetert „Aufruhr!“ und nun bleiben noch mehr Leute stehen.
    Er wittert „Zersetzung!“ und „Hochverrat!“
    Als jetzt noch ein Rentner mit Flugblättern naht
    Worauf der arme Alte fast vor Aufregung stirbt
    Weil er auf seinen Zetteln nur für Eierzöpfli wirbt.
    Darüber gerät der Dicke außer sich vor Zorn
    Und als Detlef auch noch schreit: „Hau endlich ab du Arsch mit OhrÂ’n!“,
    Tröst’ ich ihn damit, dass es bisweilen gelingt,
    aus einem Hintern ein Gesicht zu machen, wenn man ihn gut schminkt.
    Er heult: „Nehmen Sie das bitte zurück, Sie Schwein!“
    Und schlägt hemmungslos mit seinem Schirm auf mich ein.
    Dabei verlierÂ’ ich leider meinen kleinen Mann,
    den ich auch in der Aufregung nicht wieder finden kann.
    Endlich greift die Polizei ein, damit sie Ordnung schafft
    nimmt Sie die Rocker und die Heilsarmee in Vorbeugehaft.
    Diese Maßnahme erweist sich als äußerst gescheit.
    Die Zusammenrottung hat sich jetzt im Nu zerstreut.
    Auch der Dicke macht sich geflissentlich dünn
    Nur für Detlef hat Abhauen nicht mehr viel Sinn.
    Seine letzten Worte sind: „Mensch, ich bin platt!“
    Er meint das wörtlich, weil die Menge ihn zertreten hat.

    Es ist schwer zu verstehen, doch es trifft immer den
    Der am wenigsten Schuld hat am ganzen Geschehen.
    Den kleinen Mann, der sich nie in die Dinge mischt
    Den hat ´s natürlich wieder mal am schlimmsten erwischt.

    Autsch!

    von Ulrich Roski.
    Kennste den noch? :)

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  5. Wenn dein Handy plötzlich mit dir redet … geh nicht zum Psychater. Es könnte sich auch um den neusten Bundestrojaner für Handys handeln, der dich per Handylautsprecher zum Rechten-Weg-Einhalten mahnt …

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  6. Das ist ja wohl ein gelungener Brief von der Behörde. Bin ja nicht gemeint, also finde ich deinen Text einfach ziemlich komisch. Die Realität dahinter ist ja leider zu beweinen.

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  7. Nein, das tut nicht not! Damit Du authentisch ‚rüberkommst, wird die Aktion mit der internen VGA-Kamera eines Nokia-Handys aufgezeichnet, so läßt sich das Filmchen besser als zufälliges Produkt eines Augenzeugen an die Sender vermarkten und darauf ist dann sowieso nichts zu erkennen.

    Also bleib einfach so, wie Du bist… :>>

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  8. Komm ich jetzt ins Fernsehen? Ja? Moment, da muss ich mir vorher noch meinen Rectsscheitel nachziehen! … :>>

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  9. Morgen Vormittag ist mir das egal. Da arbeite ich. Und wenn die rentnernde Nachbarin von den Tonados taub wird, um so besser. Zudem blässt so ein Tornado im Tiefflug auch immer gleichzeitig den Garten sauber.
    Nachmittags gibt es übrigens Kaffee mit Kuchen. Ich hoffe doch, dass die Hausdurchsucher sich auf ein Tässchen einladen lassen.
    Und das mit dem Rucksack ist nicht so tragisch. Da hatte ich vor zwei Wochen eine Eisbombe drin vergessen. Und der Rucksack muss jetzt sowieso entsorgt werden. Da kommen die mir ja gerade recht, wenn die den mitnehmen. Ich hoffe allerdings, der flutscht den nicht sofort aus den Händen. Eigentlich müsste die Schimmelschicht auf dem Rucksack ja jetzt hart sein und das Mitnehmen erleichtern …
    :> :> :>

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  10. Keine Frage, Du bist einer von ihnen. 88|

    Ein Gefährder!

    Ich habe diesen Eintrag vorsorglich kopiert und meinem großen Idol, Rolli-Wolli, ins Ministerium gefaxt.

    Mach Dir keine Sorgen, wenn in der Nacht und vielleicht noch morgen vormittag ein paar Tornados über dein Haus donnern, um die letzten Photos zu machn, es hat alles seine rechtsstaatliche Ordentlichkeit.

    Wolle hat mir auch in einem kurzen Dankesschreiben mitgeteilt, daß er ausnahmsweise noch einmal Deine Wohnung durchsuchen läßt, bevor man Dich vorsorglich terminiert.

    Sollte ein Rucksack bei Dir gefunden werden, kann nicht mal mehr Gott der Herr Dir zu Hilfe eilen…

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