Was muss man in diesen Tagen, …

Ja, was muss ich da lesen?
Erntehelfer meiden deutsche Felder?
Sie wollen uns nicht mehr billigst mit günstigen deutschen Spargel versorgen?
Ja, wo sind wir denn hier?!?
Wer will schon teuren Spargel!

Die Erntehelfer sollen doch gefälligst auf die Äcker!
Aber stattdessen wandern die Herrschaften einfach ab nach Holland oder Großbritannien!
Und das jetzt, wo wir hier da den Aufschwung haben.
Ja, tut man denn so was?
Erst die Steuererhöhung, dann die Benzinpreiserhöhungen und jetzt auch noch teureren Spargel.  

Denkt da niemand daran, dass hier wer auch mal entspannt an Spargel gnagen möchte?
Spargel in einer triefend goldgelber Buttersoße?
Oder mit einer Sauce Hollandaise?
Wohin sind die nochmals abgewandert, die Erntehelfer, diese Polen?
In die Hollandaise?

Die wollen nicht mehr in deutschen Dreck eintauchen?
Das hier ist doch Gold im Gegensatz zu deren polnischen Wirtschaft!
Aber sich stattdessen lieber bei holländischen Wohnwägen rumtreiben?
Oder den Tommies das Ale wegtrinken?

Egal!
Dann müssen halt die untätigen Harz Vierler her!
Ein Euro die Stunde.
Arbeit schändet nicht!
Erst recht nicht für einen Euro.
Die deutsche Heimaterde bei Hitze oder Regen in Staub oder Schlamm vor sich. Auf Spargelwälle im Schweisse des eigenen Angesichts knieend. Den Spargel sauber, präzis und hingebungsvoll abstechen.
Jaaa!
So wollen wir diese Landesfrucht von den Erntehelfern.
Mit grabenden Händen in Mutter Erde aufopferungsvoll fürs Vaterland.
Ein guter Spargel-Erntehelfer kennt nachher jeden Maulwurf beim Vornamen! Und ist stolz darauf, wenn wir seinen gestochenen Spargel mit einem Glas deutschen Weißweins tafeln.

Aus deutschen Landen billig-frisch auf dem Tisch.

Ach was rege ich mich hier auf.
Ich mach mir nichts aus Spargel.
Die passen ja eh nicht zu meinem Beluga.

Schatzi, reich mir doch mal den Champagner und die Erdbeeren …

15 Gedanken zu „Was muss man in diesen Tagen, …

  1. Ich wohn ja in einer Spargelhochburg… da erlebt man Sachen. Wenn die Bauern ein gutes Jahr haben, dann gibts den (von Polen geernteten) Spargel nicht etwas preiswerter – Nö, der unverkaufte Rest wird nachher irgendwo verscharrt… :roll:

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  2. Vielleicht weil er Kleinwagenfahrer ist und es satt hat, wenn ihm dauernd die Dackel in die Augen schauen? :P

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  3. Macht doch Freude, dafür bekommen die *BAUERN* :>>auch noch Geld. Sag mir wo *WIR* hingekommen sind, sag mir wo sind *WIR* geblieben.

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  4. Mein Bruder hatte auch die Ausbildung zum Landwirt gemacht. Während der Ausbilder (Meister, Oberbauer) daheim vor dem Fernseher sass und sich die Fussball-WM (vor 9 Jahren) anschaute, musste er in den strömend kalten regen raus, Spargel stechen. Mein Bruder kriegte später den Vorwurf des Simulanmtentums zu hören, als er das Grippe-Attestat vom Arzt mitbrachte. Der Bauer wollte das nächste Nachmittagspiel sehen, aber mein Bruder lag flach. Im Bett. Nicht im Spargelbeet. Und der Mist-Bauer war deswegen obersauer, weil er selber rausmusste …

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  5. Ich kenne zwei Junge Männer, die lernen beide Landwirt. Auf verschiedenen Höfen mit bis zu 16 Arbeitstunden.
    Besser gesagt:*** Sie werden gehalten wie Klaven, nur Kost, Logie und Taschengeld. Unbeheizte Kammer, kaltwasser und keine Möglichkeit die ewig verschmuzte Arbeitssachen zu waschen.
    Wo? In Schleswig – Holstein:>>

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  6. Hm, da fiel mir was zu ein, aber an dieser Stelle will ich nu mal keinen Platz für primitive Polen-Witze einräumen. Aber von Deutschen gestochener Spargel kann man leicht erkennen … ein Schnitt wie ein legendärer Dolchstoß …

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  7. Deutsche Bauern hätten wieder wie damals Mägde und Knechte. Die hatten wenigstens fast kostenlos nur gegen Logis gearbeitet.

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  8. Vielleicht kann man dem Spargel auch anschmecken, ob er von einem begeisterten Polen oder von einem widerwilligen Deutschen gestochen wurde…

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