Doch ein paar Worte zur "Loveparade"

Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben. Weil ich mich nicht bei so etwas richtig ausdrücken kann und der nächste Fettnapf nicht weit ist …

Nur beim persönlichen „Aftermath“ zu dieser Katastrophe las ich vorhin, dass die Stadt Duisburg aufgrund ihrer hohen Verschuldung unter der Verwaltung des Landes NRW steht. Selbst das Land NRW muss im Dienste des Sparzwangs der Bundesregierung mitsparen und hat daher ebenfalls fleißig an den Sparschrauben gedreht.

Duisburg konnte für die „Loveparade“ kein besseres Sicherheitskonzept auf die Füße stellen, weil die Stadt deren Ausgaben zu kontrollieren hatte. Wegen fehlendem Geld im „Stadtsäckl“ war das Sicherheitskonzept, so wie es gestern mit Toten und Verletzten widerlegt wurde.

Das entlastet weder Veranstalter noch Stadt, aber das ganze bekommt ein ganz besonderes Geschmäckle. Ein Geschmäckle von den ersten Opfer des „Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt und müssen zu drastischen Sparmaßnahmen greifen“.

Kriegen die 15 Toten der „Loveparade“ jetzt nen Orden, weil sie vielleicht sich mit Haut und Haaren dem Sparen geopfert haben? …

Und noch eins:
Die Beileidsbekundungen von Merkel und Kraft erinnerten mich an die Beileidsbekundungen, die ich schon oft gehört hatte. Floskeln. Phrasen. 08-15-Sätze. Mögen sie ernsthaft gewesen sein, so sollten beide einmal beginnen, nicht so floskelhaft ihre Beileidsbekundungen abzulassen.
Ich bin kein Meister der Beileidsbekundungen. Nur bei den Beileidsbekundungen zu den gefallenen Soldaten am Hindukush hatte ich das Gefühl, bei den kondolierenden PolitikerInnen mehr Anteilnahme in deren Beileidsbekundungen gefühlt zu haben. …
Mein Eindruck …

6 Gedanken zu „Doch ein paar Worte zur "Loveparade"

  1. Bei uns im Pott grassiert(e) der Ruhr2010 Virus. Jeder Stadt ihr GroßEvent im Kulturhauptstadtjahr…….

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  2. Ein interessanter Gedankengang, zumal die Kosten sicherlich hätten durch eine erfolgreiche Veranstaltung hereingeholt werden können…

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  3. Loveparade: Die Abrechnung. Das Drama von Duisburg im Internet

    Loveparade: Die Abrechnung. Das Drama von Duisburg im Internet

    Das Drama von Duisburg schlägt im Netz seit 24 Stunden enorme Wellen auf allen Etagen: Zeitungsnachrichten, Blogeinträge, Forenbetreiber und Twitterer spüren ein deutlich erhöhtes Ko…

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  4. Für mich gilt der Grundsatz: Was ich mir nicht leisten kann, muss ich auch nicht haben.

    Das sehen die Stadtväter von Duisburg und deren Zwangsverwalter offenbar anders. Darum sind die Toten auch ein direktes Ergebnis des unseligen „Geiz ist geil“-Marketings.

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  5. Die Ablehnung des Krieges ist in der Bevölkerung tendenziell höher als die ablehnende Haltung Sparprogrammen gegenüber. Insofern ist Leistung der Regierenden wenn es um Anteilnahme geht auch entsprechend dosiert…

    Geschäft ist Geschäft.

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